Untold Stories

[Benjamin Horatio McKinnon]

Mittlerweile war es wieder Montag Morgen. Kenzie ist nach einer Woche wieder zurück zu sich nach Hause und Ben war schon früh mit Darlin ins Büro aufgebrochen.
Im Parkhaus bemerkte er das er diesmal einer der Ersten in seiner Abteilung war und dies bestätigte sich, als sich die Tür des Fahrstuhls zu seinem Arbeitsplatz öffneten. So leer wie an diesem Morgen hatte der Agent das Büro schon lange nicht mehr gesehen. Auch war Sanford noch nicht zu sehen, was McKinnon durchaus gelegen kam. Er hatte einfach keine Lust schon wieder am Morgen sein unnötiges Gelaber zu hören. An seinem Schreibtisch angekommen setzte er sich wieder entspannt in seinen Bürostuhl und entdeckte plötzlich eine neue Akte neben seiner Tastatur.
Hm?... Was ist das?... dachte sich Ben und öffnete die Akte. Er erkannte sofort dass das die Auswertungen von Sawada waren, welche zum aktuellen Fall angefordert wurden. Okay dann hatte Higgs mit seiner Vermutung recht und es gibt Verbindungen... Er schloss die Akte wieder und legte sie zurück. Anschließend lehnte er sich in sein Stuhl und wartete auf seinen Partner, während sein PC hoch fuhr. Wenn Higgs da ist soll er sich das mal ansehen... Mich interessiert seine Meinung dazu...

[Ethan Higgs]

Montag Morgen. An sich hatte Ethan nie ein großes Problem damit gehabt, die Woche nicht total kaputt zu beginnen, jedoch war dies diese Woche anders. Ava war heute Nacht mit einem Schrei aufgewacht. Sofort war Ethan aufgesprungen und ist ihr Zimmer gestürmt. Jedoch war es scheinbar nur ein Albtraum gewesen, jedoch bestand sie darauf bei ihren Eltern zu schlafen. Natürlich konnte Ethan ihr diesen Wunsch nicht verwehren, jedoch war sie auch die restliche Nacht ziemlich unruhig. Entsprechend schlecht kam Ethan morgens heraus und war deshalb etwas später als die letzten Tage. Was dann noch erschwerend dazu kam, war das Madison aktuell bei ihnen auf der Coach schlief und Ethan genau wusste, wie unzufrieden Sam damit war. Zumal sie ihm auch regelmäßig mitteilte, dass sie nicht unbedingt ein Freund dieser Lösung war.
Wie dem auch sein mochte, genehmigte sich Ethan noch zu Hause zwei doppelte Espressos und fuhr auf die Arbeit. Bis dahin war er auch soweit wach, wie es nötig sein würde, auch wenn es ihm deutlich besser gehen könnte. Er hasste es, wenn sein Schlaf unterbrochen wurde.
Mit einem schlichten "Morgen..." grüßte er McKinnon, welcher bereits eine Akte bei sich liegen hatte. "Und, fängt der Tag wenigstens hier gut an..." meinte Ethan weiter und nickte in Richtung der Akte, bevor er sich setzte und seinen PC einschaltete.

[Benjamin Horatio McKinnon]

Den Kopf seiner Hündin kraulend beobachtete er seinen Partner, wie dieser an den Arbeitsplatz kam und sich mit einer Begrüßung setzte. Man sieht der fertig aus... Soll ich ihn drauf ansprechen?... Nicht das der irgendwie krank ist... Kann das jetzt nicht gebrauchen...
Ohne seine Gedanken jedoch auszusprechen oder irgendwie anders zu formulieren reagierte Ben nur mit einem stumpfen "Morgen..." zunächst auf die Worte seines Partners und nachdem dieser dann seine Frage stellte griff der Agent die Akte und reichte sie über den Tisch.
"Sag du es mir... Sawadas Recherchen haben ergeben dass eine Person namens Diego Garcia immer wieder an der Lagerhalle auftauchte und dort für mehrere Stunden blieb... Zu Garcia selbst durchsucht das Programm gerade unsere Akten, ob dieser schon einmal bei uns vorgestellt wurde..." Ben lehnte sich in seinem Stuhl wieder zurück und beobachtete auf seinem PC wie die ganzen Fallakten im schnelldurchlauf durchgesehen wurden.

[Ethan Higgs]

Zuerst schweigend nahm Ethan die Akte entgegen und schaute sich ihren Inhalt an. "Scheinbar kommen noch ein paar andere Personen in Frage, oder waren auf jeden Fall anwesend, aber er ist die einzige Konstante, sollte sich niemand über einen anderen Eingang zutritt verschafft haben..." Nachdem er die Akte beiseite gelegt hatte, öffnete auch Ethan das Profil von Mister Garcia. "Früher mal auf der Schiefen bahn gewesen... aber seitdem er seine Frau und seine Tochter hat ist er an sich sauber..." Letzteres Murmelte Ethan eher vor sich hin, als das er es direkt zu McKinnon sagte. Dann werden wir ihm gleich wohl mal einen Besuch abstatten...

[Benjamin Horatio McKinnon]

Während Ben den Worten von Higgs lauschte öffneten sich nun die prägnantesten Fälle, die mit Garcia zu tun hatten. "Raub, Körperverletzung, Erpressung... Wirklich alles dabei... Hat auch früh angefangen... Mit 13 die erste Verhaftung... Kaum zu glauben dass der die Kurve gekriegt haben soll..." McKinnon rückte mit seinem Stuhl zurück und griff seine Jacke als sein Blick wieder zu Higgs ging. "Ich würde sagen wir stellen uns bei ihm mal vor..." Higgs nickte nur auf seine Frage und mit seinem Hund im Schlepptau gingen sie zur Tiefgarage.

[Ethan Higgs]

Nachdem sie sich dann auf der Straße befanden, bedachte Ethan noch kurz das bevorstehende. "Mal sehen, ob er das notorische Lügen aus seiner Vergangenheit abgelegt hat... ich befürchte nämlich irgendwie, dass er alles sagen würde, um seine Familie zu beschützen... und wenn man bedenkt, dass Burton wahrscheinlich auch nicht vor Drohungen seiner Frau und seiner Tochter gegenüber zurückschrecken wird, sehe ich schwarz für eine ehrliche und wahre Aussage seinerseits, wenn er nicht sowieso alles abstreitet..." Seine Gedanken schweiften nun zurück zu dem gesichteten Beweismaterial, welches sie eben noch gesehen hatten. "Und leider haben wir ja nicht mal eine klare Aufnahme, wie er das Lager betreten oder verlassen hat... und ihn nur einzusacken, weil er der einer der wenigen aus den Aufnahmen ist, der dort nicht als Arbeitnehmer gemeldet ist, wird von Staatsanwalt wahrscheinlich auch als etwas kritisch angesehen..." Oder ist es vielleicht ein Fehler, ihn jetzt direkt anzusprechen... wir hätten ihn auch erst observieren können... aber wahrscheinlich sind die Beteiligten jetzt extra vorsichtig...

[Benjamin Horatio McKinnon]

"Allerdings ist er unser einziger Anhaltspunkt den wir momentan haben..." Mit dem Kommentar ging McKinnon zur Tür und klingelte. Nach einem kurzen Moment erklang eine Stimme und Ben trat näher an die Sprechanlage heran. "Hallo?..." "Ja Hallo... Liam Henson... Der Vermieter müsste mich und meinen Kollegen angekündigt haben... Es geht um ihren Stromanschluss... Aufgrund kommender Bauarbeiten in ihrer Straße müssten wir bei Ihnen noch die nötigen Daten aufnehmen..." McKinnons Blick ging zu Higgs hinüber, als kurz nichts mehr von der Stimme zu hören war und der Agent zuckte nur mit den Schultern.
"Anschluss? Hier hat keiner was angekündigt..." "Wirklich jetzt?... Schon wieder?... Kann nicht wahr sein, kein verlass mehr auf irgendjemanden hier... Können sie uns trotzdem auf machen... Wir müssen schließlich auch nur unsere Arbeit machen..." Wieder dauerte es bis eine Antwort zu hören war und McKinnon tippte wartend auf der Wand herum. "Ja kann vorkommen... Kommen Sie hoch..." "Ah vielen Dank... Sie ersparen uns viel Ärger..." Nach seinen Worten hörte man das Summen der Tür und Higgs drückte sie auf.

[Ethan Higgs]

Nachdem er die Tür geöffnet hatte trat Ethan einen Schritt zur Seite und machte eine einladende Geste. "Mr. Henson..." Seine Stimme klang durchaus ironisch, auch wenn er natürlich wusste, warum McKinnon so vorgegangen ist. Im Haus konnte man dann deutlich viel Geschrei aus verschiedenen Wohnung hören, während den beiden auch immer wieder etwas merkwürdig aussehende Gestalten entgegenkamen. An der Tür angekommen stand bereits Mr. Garcia in der Tür und schaute die beiden an. Er schaute bereits etwas skeptisch, da er wahrscheinlich jemanden erwartet hatte, der mehr nach Techniker aussah. An der Tür angekommen ergriff Ethan dann das Wort und zückte seinen Ausweis. "Special Agents Higgs und McKinnon, FBI... hätten sie vielleicht kurz Zeit für uns..." An sich machte er auf Ethan einen gelassenen Eindruck, allerdings verrieten ihn kleinere Details wie das Aufschnellen seiner Augen und der unscheinbare, aber vorhandene Biss auf seine innere Unterlippe. Oder Ethan bildete sich dies nur ein, aber jemand der nichts zu befürchten hatte, würde nicht versuchen, so ruhig zu wirken und dennoch gleichzeitig so reagieren. Schließlich blieben die meisten tatsächlich entweder völlig ruhig oder du konntest ihre Anspannung deutlich sehen, aber hier war es eine gezwungene Mischung aus beiden. Als Beweis würde dies leider jedoch nicht reichen, aber Ethan hoffte fast schon, dass er sich noch verraten würde und zugleich hoffte er, dass er dichthalten würde, da sich Burton sonst vielleicht doch an seiner Familie vergreifen würde.