Untold Stories

[Greg Trudder]

Immer noch benommen von dem Aufprall konnte Greg nicht sagen wie lange er bewusstlos gewesen war. Während er nun versuchte wieder zu Sinnen zu kommen spürte er wie er über den Boden geschleift wurde. Viele Möglichkeiten sich effektiv zu wehren hatte er gerade aber nicht und als sich seine Augen wieder langsam öffneten erkannte er Reth die ihn vom Shuttle wegschleifte. Und das gerade noch rechtzeitig, da ihr Shuttle keine Sekunde zu früh in einer Explosion aufging, welche Greg nur akustisch wahrnahm. Scheinbar hatte sie ihn bereits weit genug weggebracht damit sie nicht von der Druckwelle erfasst würden.

[Izbella Reth]

Caniqa hatte die richtige Entscheidung getroffen. Das sagte sie sich immer wieder, auch wenn sie noch vor zehn Minuten nie gedacht hätte mal diese Einstellung bezüglich einem kaiserlichen Offizier zu haben. Dennoch hatte sie zuerst gehadert ob sie ihn nun retten sollte, aber sie konnte ihn nicht da lassen. Dann wäre sie nicht besser gewesen als ihr Bruder und damit hätte sie nicht leben können. Als sie dann kurze nach der Explosion des Shuttles bemerkte, dass Trudder aufwachte setzte sie ihn gegen einen Stein und ließ sich erschöpft neben ihn fallen. "Ich denke ihre Rettung sehen sie wie auch ich als meine Zustimmung zu ihrer dritten Option..." Auch wenn die Situation nicht zum scherzen war konnte sie irgendwie nicht anders, da es immer noch so absurd war, dass sie gerade ihren Beitritt zur kaiserlichen Navy bestätigt hatte. Auch wenn sie dafür erst mal aus diesem Schlamassel herauskommen müssten. "Aber haben sie eine Ahnung, warum wir auf einer kaiserlichen Welt in einem ihrer Shuttles abgeschossen wurden... ok sie sind nicht so beliebt, aber das ist dann doch etwas hart..."

[Greg Trudder]

Unweigerlich musste Greg ein wenig lachen, was bei ihm allerdings nur stärkere Schmerzen auslöste. "Freut mich das sie an Bord sind Caniqa, aber warum wir von einem unserer Jäger abgeschossen wurden kann ich ihnen beim besten Willen nicht sagen... zumal der Gouverneur eigentlich ein sehr gemäßigter und anständiger Mann ist..." Nun warf er einen genaueren Blick auf Reth und sie machte im Gegensatz zu ihm einen recht intakten Eindruck. "Aber wie kommt es, dass sie noch so gut dran sind... nicht das es mich nicht freut, aber..." Und in diesem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Ausfall des Generators hat auch das Anti-Psifeld welches im Shuttle eingerichtet wurde deaktiviert.

[Izbella Reth]

"Das ist der Unterschied zwischen Psionik und Technik... das eine benötigt Energie um das andere aufzuhalten..." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren begann Caniqa ihre Uniform aufzuknöpfen und sich ihrer Kleidung zu entledigen, bis sie völlig nackt ein paar Schritte von Trudder wegtrat.

[Greg Trudder]

Sie hatte genau das bestätigt, was er vermutet hatte, aber was dann folgte konnte er nicht begreifen. Warum zog sie sich aus. Also nicht das der Anblick so grauenhaft war, ganz im Gegenteil. Jedoch wusste er nicht, ob er hinschauen sollte oder was sie überhaupt vorhatte. "Was für einen Sinn soll das haben..." warf er ein, als sie ein paar Schritte von ihm wegtrat.

[Caniqa Recevat]

Ohne sofort auf seine Frage einzugehen kniete sich Caniqa hin und konzentrierte sich. Und langsam aber sicher wurde ihr Körper immer größer, ihre Hände wurden zu Pfoten und ein dünnes gelbes Fell wuchs auf ihrem ganzen Körper. Es dauerte nur rund zehn Sekunden und vor dem Captain stand ein ausgewachsener Luknac, eine große Raubkatze wie sie auf einigen trockenen oder tropischen Welten vorkommt. Langsam schritt sie nun auf ihn zu und ließ sich neben ihm nieder. Da er ein wenig zu zögern schien schaute sie ihn an. Nun steigen sie schon auf und nehmen sie meine Uniform mit...

[Greg Trudder]

Immer noch etwas skeptisch griff er nach der lilafarbenen Uniform von Reth und stieg auf den Rücken der Raubkatze. Es war dermaßen surreal was er gerade gesehen hatte und das er noch nicht wieder ganz bei der Sache war half auch nicht dabei. Anfangs versuchte er sich noch so behutsam wie möglich festzuhalten, aber als Caniqa dann lossprintete musste Greg doch etwas fester zupacken um nicht herunterzufallen. "Und wo gehen wir jetzt hin..."

[Caniqa Recevat]

Es war absurd, aber irgendwie liebte Caniqa es als eine solche Kreatur zu rennen. Es fühlte sich so befreiend an, aber leider war sie hier nicht zum Spaß. Erst mal weg von hier und dann hoffe ich eine Fährte aufnehmen zu können, außer sie können über ihr Holopad unseren Standort ermitteln was das ganze deutlich einfacher machen würde... Dafür müsste Caniqa wahrscheinlich ein wenig langsamer laufen, aber dafür waren sie noch nicht weit genug entfernt. Allerdings dürfte es bei ihrer aktuellen Geschwindigkeit von rund 70 Km/h nicht lange dauern, bis sie eine kurze Pause einlegen könnten.

[Greg Trudder]

Lediglich eine Sekunde verschwendete er an die Idee, welche ihm Caniqa gerade präsentiert hatte, da er gerade in seinem jetzigen Zustand aufpassen musste nicht herunterzufallen. Grundsätzlich hatte sie einen Punkt, jedoch ging er davon aus, dass wer auch immer auf dem Planeten gerade das sagen hatte nicht nur die Kommunikation, sondern auch alle weiteren Signale blockieren würde die von kaiserlichem Equipment ausgehen blockieren würde, weshalb sein Holopad auch keine Verbindung zu irgendetwas aufbauen könnte, was es unmöglich machen würde ihre Position zu bestimmen. Einzig könnte er sich die eingespeicherte Karte ansehen und versuchen ihre Position zu triangulieren, allerdings waren sie hier irgendwo in der zerklüfteten Steppe und es gab abseits von Sand, Felsen und ein paar wenigen trockenen Bäumen nicht viel.
Mit zunehmender Distanz die sie zu nun zu dem Shuttle aufbauten spürte Greg aber auch wie ihn die Kraft verließ und sein Blick langsam immer verschwommener wurde. "Wir müssen kurz halten..." meinte er angestrengt und verlor bereits den Halt.

[Caniqa Recevat]

Schnell, aber nicht abrupt wurde Caniqa langsamer. Währenddessen spürte sie bereits, wie sich Trudders Griff langsam lockerte und er drohte herunterzufallen. Noch während sie zum stehen kam legte sie sich hin und versuchte ihn so sanft wie möglich auf dem Boden abzulegen. Möglich war dies nur bedingt, da sie ihn aktuell nicht festhalten konnte, aber er dürfte sich nicht weiter verletzt haben und seine Uniform war sowieso schon kaputt und staubig. Noch in ihrer Raubkatzen gestallt kletterte sie nun die Schlucht hinauf und schaute sich um, beziehungsweise versuchte irgendetwas zu wittern. Aber abseits vom Wind und ein paar Aasvögeln war es still. Schnell glitt sie wieder nach unten und verwandelte sich wieder in ihre ursprüngliche Form einer Zirux. Vorsichtig schaute sie nach, ob er noch lebte und das tat er. Auch mit ihrer Psionik berührte sie seinen Körper und Geist und beides war zwar angeschlagen, aber er würde es überleben, so zumindest ihre Einschätzung. Eine Heilerin war sie leider nicht und so konnte sie sich nicht sicher sein, dass er nicht irgendwelche inneren Verletzungen hatte, die sie nicht ausmachen konnte.
Und auch wenn sie ihn hier hätte zurücklassen können konnte sie sich dazu nicht überwinden. Er hatte sie schließlich auch nicht verraten, obwohl er einen ziemlich zutreffenden Verdacht hatte und er war auch nicht so, wie ihr Bruder kaiserliche Soldaten immer beschrieben hatte. Also wandelte sie sich in ein großes graues Alien mit vier Armen von welchem sie nicht mal wusste wie die Spezies heißt, griff Trudder und die Uniform von Reth und stapfte zügig los. Auch als sich der Tag dem Ende zuneigte blieb sie nicht stehen. Zum Glück war ihre aktuelle Form scheinbar recht robust gegen Kälte und Müdigkeit, sodass sie auch in der Nacht weiterlief.

Tageswechsel zum 13.12.21 NKZ

Irgendwann, Caniqa konnte nicht sagen wie lange sie jetzt unterwegs waren vernahm sie ein Geräusch hinter ihnen in der Schlucht und es kam schnell näher. Ohne lange zu überlegen legte sie Trudder in eine furche wo man ihn nicht direkt sehen würde, wandelte sich wieder in einen Luknac, kletterte die Wand ein wenig hinauf und wartete dort ab. Keine halbe Minute später kam ein Speeder angeflogen mit zwei bewaffneten Männern darin. Sonderlich militärisch oder überhaupt einer Gruppe angehörig sahen sie nicht aus. Also wartete Caniqa bis sie unter ihr waren und den Speeder verlassen hatten. Als sie sich dann ein Stück vor ihr befanden sprang sie mit ihrer gesamten Kraft auf einen der Männer und brach ihm mit einem ruck ihrer Pranke das Genick. Der andere fiel völlig verängstig hin, ließ dabei seine Waffe fallen und wollte einfach nur in seinen Speeder zurück. Aber wie es zu erwarten war war Caniqa schneller, sprang auf ihn und rammte präzise eine ihrer Klauen in seinen Kopf.
Kurz schaute sie sich um und horchte, vernahm jedoch keine weiteren Gäste. Fühlte sie sich schlecht, weil sie gerade zwei Menschen getötet hatte. Nicht wirklich, da diese bestimmt nicht aus Nächstenliebe bewaffnet mitten in der Nacht zu ihnen gekommen waren. Und auch wenn sie es an sich hasste zu töten war es eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Nach ihrer Rückverwandlung in Reth löste sie die beiden wie schon die echte Izbella durch ein psionisches Totenritual auf, jedoch erst nachdem sie ihre Uniform wieder angezogen hatte. Die Kleidung und Waffen der Männer packte sie in den Fußraum der Rückbank, bevor sie Trudder auf dieser ablegte.
Über die Karte auf dem Holo des Speeders erkannte Caniqa dann auch, dass die nächste Siedlung nicht weit entfernt war. Schnell machte sie sich auf den Weg zu dieser, in der Hoffnung dort Hilfe zu finden und Kontakt zur Aurora aufnehmen zu können, was sie jetzt zwar auch versuchte, aber ihren Com verließ nur rauschen.

[Mirah Trudder]

In Ruhe saß Mirah in ihrem Heim, schaute in ihr Holoterminal und entspannte bei der nächtlichen Übertragung einer der wenigen Shows die diesseits des Risses übertragen wurden. Dazu genehmigte sie sich ein Bier und war gerade am eindösen, als eine Meldung reinkam. "Kaiserliche hier auf Suria?" Schlicht zuckte sie mit den Schulter, legte schnell ihre Rüstung an, warf sich ihren Umhang über, zog ihre Maske an und trat mit ihren Waffen am Gürtel und auf dem Rücken nach draußen wo ihr Speeder stand. Wie immer achtete sie darauf, dass niemand vor ihrer Tür war, aber in dieser Gasse von Achnis trieben sie wenn überhaupt nur irgendwelche Dealer herum die ihr egal waren. Wie dem auch sein mochte raste sie nun in die kleine Siedlung, aus welcher der Bericht kam, da kaiserliche meist einfach verdientes Geld bedeuteten. Mal sehen, was wir da haben... vielleicht hat es ja was mit dem Absturz zutun den es gegeben haben soll... Auch wenn der vermeintliche Absturz erst einen halben Tag her sein sollte hat diese Information bereits die gesamte Unterwelt und damit quasi den gesamten Kontinent erreicht, da dies eigentlich immer sehr schnell die Runde machte da fast niemand etwas auf Geheimhaltung gab.

[Izbella Reth]

Und erneut wurde Caniqa abgewiesen. Es war nun eines der letzten Häuser der Siedlung gewesen, aber niemand wollte auch nur mit ihr sprechen. Entweder hatten die Leute Angst, oder schauten sie mit einer Verachtung an, wie Caniqa sie nicht mal beim NPC oder der NSD erlebt hatte. Aber es wollte ihr auch keiner verraten warum dem so war. Als Caniqa dann teilweise Einblick in die Gedanken der Leute nahm sah sie auch nichts anderes als Ablehnung. Erst als sie dann erneut abgewiesen wurde zeigte sich ein älterer Herr gnädig und sprach mit ihr mehr als drei Worte. "Hier werdet ihr keine Hilfe finden, dafür müsst ihr nach Achnis oder in eine der anderen größeren Siedlungen, aber seit gewarnt... kaiserliche werden hier gar nicht gern gesehen und wenn euer Captain verletzt ist solltet ihr ihn besser gut verstecken... und euch auch..." antwortete auch auf Caniqas Hilfegesuch, welches sie als Izbella an ihn gerichtet hatte. "Aber warum ist das so, ich dachte das ist eine kaiserliche Welt..." Die Verwirrung in ihrer Stimme war deutlich, ebenso wie jene im Gesicht des alten Mannes. "Wie kann es sein, dass ihr nichts von all dem gehört habt was geschehen ist..." begann er, bis er im Augenwinkel jemanden zu erkennen schien woraufhin er abrupt unterbrach. "Sucht euch wo anders Hilfe, ich habe schon zu lange mit euch gesprochen..." Ohne das Caniqa noch ein Wort sagen konnte knallte er die rudimentäre Metalltür vor ihrer Nase zu. Als sie sich dann umdrehte erkannte sie eine Gruppe von vier Männern, bewaffnet mit Rohren und Knüppeln. Caniqa schaute skeptisch, mittlerweile bereits voll in ihrer Rolle als Izbella angekommen. "Ihr wisst schon, was diese Uniform zu bedeuten hat oder?" Eine gewissen Überheblichkeit war durchaus in ihrer Stimme zu vernehmen. "Ja, aber wir sind in der Überzahl und mehr werden kommen, also stehen unsere Chan..." Plötzlich blieb ihm die Luft zum Sprechen und Atmen weg, als Caniqa die Männer mit einer psionischen Welle wegschleuderte und in den Speeder sprang. In diesem öffnete sie per Knopfdruck das Dach, welches sich nach hinten einfuhr und feuerte mit einer der Pistolen auf die Männer, während sie mit Höchstgeschwindigkeit die Ortschaft verließ. Auf dem Holoterminal des Speeders schaute sie sich dann die Karte der Umgebung und die nächsten Orte an und abseits der Hauptstadt war Achnis, die Stadt die der alte Mann erwähnt hatte am nächsten. Und da sie wenig Interesse daran hatte ins Wespennest zu stechen entschied sie sich dorthin zu fliegen. Unterwegs hielt sie kurz an, wandelte sich in einen der Männer die sie in der Nacht getötet hatte und zog dessen Kleidung an. Trudder, welcher immer mal wieder wach wurde versteckte sie so gut es ging unter den Sachen des anderen Mannes. Viel Sinn als offizielle kaiserliche Autorität aufzutreten machte es scheinbar sowieso nicht, da irgendetwas in den wenigen Minuten ihres Hyperraumsprungs geschehen sein musste, was alles auf den Kopf gestellt hatte. Und was meinte er vorhin damit, ob wir nicht von all dem gehört hätten was passiert war...

[Mirah Trudder]

Fast die gesamte Bevölkerung der Siedlung hatte sich mittlerweile im Zentrum dieser versammelt als Mirah in dieser eintraf und das heftige Wortgefecht zwischen einem alten Mann und ein paar jüngeren Männern war nicht zu überhören. Langsam näherte sich Mirah der Szenerie, wandte sich jedoch an einen der außenstehenden in der Hoffnung von diesem Informationen zu erhalten. "Habt ihr die Kaiserlichen gesehen die hier gesichtet wurden..." fragte sie mit ihrer durch die Maske leicht verzerrten aber dennoch definitiv als weiblich einzuordnenden Stimme. "Ach der Alte hat denen scheinbar nur gesagt, dass sie hier keine Hilfe finden und in eine größere Ortschaft gehen sollen... ich meine er hat Achnis erwähnt..." "Und weiß man schon um wen es sich handelt?" "Ich glaube auf Holofrequenz 913 sind schon Informationen veröffentlicht, aber ich halte mich da sowieso raus... ich habe auch so genug Probleme..." Ohne ein weitere Frage zuzulassen wandte er sich nun von Mirah ab, welche ihrerseits ihr Holopad zückte, dieses aufklappte und auf der entsprechenden Frequenz nach Informationen suchte. Und als sie sah um wen es sich bei dem Mann handelte blieb ihr kurz der Atem weg und sie begann mit sich zu ringen. Schnell setzte sie sich wieder in ihren Speeder und fuhr los in die Steppe. Mitten in dieser blieb sie dann stehen, öffnete ihre Maske und zog sie vom Kopf. "VERDAMMTE SCHEIßE!" Sie schloss frustriert ihre Augen unwissend, was sie tun sollte, da ihre Gefühle verrückt spielten. Mit Mühe unterdrückte sie diese wieder, zog ihre Maske wieder über und fuhr los.

[Caniqa Recevat]

Seit nun bereits einer halben Stunde irrte Caniqa durch die Straßen von Achnis auf der Suche nach einem Arzt oder dergleichen. Die Atmung des Captains war, als sie sie zuletzt geprüft hatte auch bereits schwächer geworden und auch wenn sich ihr eine immer bessere Gelegenheit bot sich abzusetzen konnte sie sich nicht überwinden diesen kaiserlichen Offizier sterben zu lassen. Es fühlte sich falsch an, auch wenn sie versuchte sich das Gegenteil einzureden. Irgendwann dann, sie hatte bestimmt bereits fünfzig Personen angesprochen konnte ihr jemand einen Arzt vermitteln, welcher zwar einen zweifelhaften aber dennoch guten Ruf besaß. Also fuhr Caniqa zu diesem und achtete darauf, dass niemand sie beobachtete während sie Trudder in das Haus schleppte. Dort erblickte sie einen kleinen schmächtigen Mann, welcher ihr gerade noch den Rücken zuwandte. Schnell wandelte sie ihre Form zu einer menschlichen Frau, welche sie irgendwann mal irgendwo berührt hatte, da sie befürchtete, dass er den Mann kennen könnte, den sie gerade imitiert hatte. Die Kleidung saß nun teilweise zwar etwas eng, aber es ging und viel mehr Zeit hatte sie auch nicht. Der Mann wandte sich in seinen schmierigen Arztkittel geleitet jetzt um und schaute sie an. Sofort erkannte er unter der Jacke die Caniqa Trudder übergezogen hatte die Uniform. "Ohhh, nein, nein, nein... ich kann euch nicht helfen..." Caniqas Blick verfinsterte sich bis ins unermessliche und ihre Augen nahmen eine unnatürliche Färbung an. Dies tat sie jedoch nicht durch ihre Psionik sondern durch ihre Wandlungsfähigkeit, aber mit etwas Glück wusste der Arzt nicht was es noch für Gründe haben könnte. Es gab schließlich viele menschenähnliche Spezies die die unterschiedlichsten Eigenschaften hatten. "Schon gut... leg ihn hin, aber ich sage gleich ich muss das melden wenn ihr weg seid und es wird euch auch etwas kosten... und zwar mehr als üblich..." Caniqa hievte Trudder auf die doch durchaus saubere Liege und der Arzt machte sich an seine Konsole. "Vor der Tür steht ein Speeder... den könnt ihr haben wenn ihr wollt, da wir aktuell etwas knapp bei Kasse sind..." Ihre Stimme war emotionslos und trocken. Ihre Sorgen zu unterdrücken hatte sie unter ihrem Bruder perfektioniert, da dieser es irgendwann nicht mehr hören konnte und ihm deshalb auch mal die Hand ausgerutscht war.
"Doktor ich hätte auch noch ein paar Fragen, sollte ich euch nicht zu sehr ablenken..." Ihr Blick ruhte permanent auf dem was der Arzt tat, auch wenn die Maschinen die um den Tisch standen das meiste taten. "Na komm Kind... was willst du wissen..." antwortete er ein wenig später, den Blick weiter von ihr abgewandt. "Was ist geschehen... ich meine noch gestern war hier eine kaiserliche Garnison und ein Gouverneur an der Macht und heute ist nichts davon übrig geblieben..." Verwirrt wandte der Doktor seinen Blick zu Caniqa. "Kind was sagst du denn da... die Kaiserlichen haben bereits kurz nachdem der Riss entstanden ist das weite gesucht und sich irgendwo neu formiert... und das war nicht gestern sondern vor rund einem dreiviertel Jahr am 06.03.21 NKZ..."
Jetzt verstand Caniqa gar nichts mehr. Ein Riss... und vor fast einem Jahr... das bedeutet wir haben... "Was für ein Datum haben wir?" "Es ist der 13.12.21 NKZ mein Kind, aber warum wundert dich das... bist du etwa durch die Zeit gereist?" Der alte Mann lachte auf, erkannte jedoch sofort, dass Caniqa nicht zu scherzen schien. "Wohl eher hingen wir fest, beziehungsweise wurden wir nach vorne katapultiert oder so etwas in der Art die Welle die diesen Riss wahrscheinlich verursacht hat oder von diesem Ausging hat uns in der Sekunde getroffen, als wir in den Hyperraum gehen wollten und dann hingen wir irgendwie fest..." Sichtlich interessiert lauschte der Mann Caniqa welche zunehmend bedrückt wirkte, da sie nun mal jetzt erst realisierte was wohl geschehen war.
"Interessant, interessant mein Kind... gehört habe ich von so etwas zwar noch nie, aber das werden wohl nur die wenigsten wenn selbst die kaiserliche Flotte nichts davon weiß... aber dann weißt du auch nichts über den Riss oder?" Nicht eines Blickes hatte er Caniqa gewürdigt während seiner Ansprache, aber das brauchte er auch nicht, denn umso schneller sie hier wieder weg waren umso sicherer würden sie sein, auch wenn sich Caniqa aktuell nicht unsicher fühlte. "Ich weiß gar nichts... außer das wir zu unserem Schiff den Kontakt verloren haben, in der Atmosphäre abgeschossen wurden und das mein Captain Hilfe benötigt, aber die bekommt er ja wenigstens..." Kurz murmelte der alte Mann etwas vor sich hin, den Blick weiter von ihr abgewandt. "Also dein Captain hier Trudder heißt er nicht wahr... jedenfalls hat er ein paar innere Verletzungen, aber nichts, was sich nicht zügig flicken lassen würde... er sollte übermäßige Anstrengung die nächsten Tage dennoch vermeiden... aber ich schweife ab... niemand weiß woher der Riss kommt, oder was ihn ausgelöst hat... es gibt zwar Gerüchte, dass irgend so ein Zirux... Ar... Ae... Av..." Caniqa musste einen wütenden Schrei unterdrücken bevor sie mit enttäuschter Stimme sagte "Aerav Recevat..." "Genau der... du kennst ihn?" "Aus Erzählungen..." log sie, schließlich konnte sie schlecht zugeben, dass sie die Schwester des Mannes war, der scheinbar die Galaxie in zwei geteilt hat, oder zumindest vermutete Caniqa dies, aber das würde der alte Mann ihr bestimmt gleich sagen. "Jedenfalls soll er irgendwie die Göttin der Dunkelheit angerufen haben und diesen Riss, welcher die Galaxie in zwei geteilt hat verursacht haben... und als wäre das nicht genug ist unsere Seite, was auch die deutlich kleinere ist im Chaos untergegangen, aber für mehr Details musst du jemanden Fragen der nicht den ganzen Tag die Opfer dieses Chaos zusammenflickt... schließlich ist meine Kundschaft meistens nicht sonderlich gesprächig..." Er lachte genau so auf, wie man es von einem alten Mann erwartete. "Aber mal was anderes... was bist du... schließlich war das mit deinen Augen vorhin schon recht offensichtlich und ein normaler Mensch könnte so etwas nicht... aber mach dir keine Sorgen ich behalte es für mich... wenn ich euch nachher melde werde ich nur von einem Offizier und einer vermeintlichen Zivilistin berichten..." Bei seinem letzten Satz schaute er tatsächlich auf Caniqa, wobei sein Gesicht Zuversicht ausstrahlte. "Ich... bin ein Mutant... und ich hatte das große Glück das der Captain mich dennoch akzeptiert hat... aber warum müsst ihr uns melden..." Kurz schaute er sie erneut verwirrt an, bis er erneut zu begreifen schien, dass sie ja keine Ahnung hatte, was hier los war. "Na wegen den sogenannten Vollstreckern der goldenen Sonne... die spielen sich hier und auf mindestens noch auf zwei weiteren Planeten als Heilsbringer auf, sind in Wahrheit aber auch nur Kriminelle die Schutzgeld erpressen und das obwohl auf dem Planeten quasi niemand mehr übrig ist der ihnen Konkurrenz machen könnte, aber sie waren eben die schnellstens nach dem Riss die die Macht an sich gerissen haben... goldene Sonne... wohl eher braune Scheiße... aber um zum Punkt zu kommen... wenn ich nicht melde, dass du mich die ganze Zeit bedroht hast, während ich Trudder zusammengeflickt habe bekommen sie bestimmt heraus, dass ich euch geholfen habe und dann... tja niemand weiß genau was dann, aber schön wird es für niemanden... deshalb behalte deinen Speeder, das ist zu Auffällig, aber einen Gefallen seid ihr mir schuldig, sollten sich unsere Wege jemals wieder kreuzen..." "Natürlich doch und... vielen Dank für eure Hilfe... ohne euch wären wir völlig verloren und aufgeschmissen..." Die Aufrichtigkeit ihrer Worte erdrückte den Arzt augenscheinlich ein wenig welcher sich wahrscheinlich zunehmend schlecht dabei fühlte sie zu melden. "Nicht dafür mein Kind... nicht dafür..."

[Greg Trudder]

Tageswechsel zum 14.12.21 NKZ

Sein Schädel explodierte geradezu und das öffnen der Augen viel schwerer als jemals zuvor. Auch seine Organe fühlten sich an, als wären sie einmal durchgeschüttelt worden und nicht am Platz wo sie eigentlich hingehörten. Allerdings hatte Greg schon schlimmeres überlebt, auch wenn es sich noch nie so angefühlt hatte. Nach ein paar Minuten fand er dann die Kraft sich zumindest ein wenig aufzurichten und sich umzusehen. "Wo zur Hölle bin ich gelandet..." Es war ein schäbiges kleines Zimmer mit zwei Türen von welchen eine Wahrscheinlich ins Bad führte und die andere nach draußen. Das Licht war schwach und ansonsten gab es abseits von einem Tisch, einer winzigen Küche die selbst einer Sau unwürdig war und dem Bett auf welchem er lag nicht viel. Viel mehr wunderte ihn aber, was er da anhatte. Die Hose und Stiefel waren zwar noch jene seiner Uniform, aber das Hemd und die Jacken waren definitiv nicht die seinen. Aber da er hier lag und nicht in einer Zelle oder unter der Erde verriet ihm, dass sich jemand um ihn gekümmert haben musste.
Bevor er sich jedoch weitere Gedanken machen konnte öffnete sich die Tür und eine ältere Frau mit Mantel und Kapuze über dem Kopf trat ein, eine Tasche in der Hand. "Caniqa ihr seid es doch bestimmt oder zumindest hoffe ich es..." fragte er mit hörbarer Schwäche in der Stimme.

[Izbella Reth]

Erfreut, dass Trudder aufgewacht war, wandelte sie sich sofort wieder in Izbella, um ihm mit einem vertrauten Gesicht entgegenzutreten. Jedoch würde sie nie als sie das "Apartment" verlassen, da sie sich in der Siedlung so unauffällig wie möglich bewegen wollte und Izbella war wie auch Trudder mittlerweile ein bekanntes Gesicht. Zu ihrem Glück hatte sich der Arzt den sie gestern aufgesucht hatte sich bereiterklärt ihnen Lebensmittel zu besorgen. Auf ihrem Hin- und Rückweg wandelte sie regelmäßig um zu verhindern, dass jemand sie erkannte, wobei sie immer sehr vorsichtig dabei war. Schließlich konnte sie nicht ausschließen, dass sie irgendwie doch beobachtet wurde. Aber jetzt war sie ja zurück und wandte sich zu Trudder, wessen Frage durch ihre Wandlung bereits beantwortet war. "Captain, wie geht es ihnen..." Ihr Blick war weiter auf ihn gerichtet während sie die Tasche auf den Tisch stellte und begann diese auszupacken.

[Greg Trudder]

"Es ging mir bereits deutlich schlechter aber auch deutlich besser... wenn ich jedoch bedenke wie es nach dem Absturz war fühle ich mich wie wiedergeboren..." Vielleicht hatte Greg mit seinen Worten ein wenig übertrieben, aber es ging ihm verhältnismäßig wirklich besser. "Was für einen Tag haben wir und..." Greg richtete sich mühsam und unter mäßigen Schmerzen auf. "Woher haben sie das Essen..." Mit seiner Frage spielte er auf die nicht vorhandenen Geldmittel an und er wollte wissen, ob sie sie gestohlen oder doch anders beschafft hat, auch wenn dies im Endeffekt egal war.

[Izbella Reth]

"Sie haben rund anderthalb Tage geschlafen, wobei sie anfangs wahrscheinlich eher bewusstlos waren... und das hier..." Kurz bedachte sie, ob sie ihm erzählen sollte was war und schnell kam sie zu dem Schluss, dass es keinen Sinn machte ihn anzulügen. "Ich habe den Arzt, welcher euch gestern behandelt hat um Hilfe gebeten und er hat zugesagt... und um gleich ehrlich zu sein... ich weiß nicht ob man ihm vertrauen kann, aber er ist unsere beste Option... außer ihr habt eine andere Idee..."

[Greg Trudder]

Während Caniqa zu ihm sprach versuchte Greg aufzustehen, stellte jedoch sofort fest, dass dies eine dumme Idee war und er unterließ es auch sofort wieder. Abe viel bekam er von dem Schmerz auch nicht mehr mit, da sich seine Aufmerksamkeit sofort auf ihre Worte verlagerte, als sie den Arzt erwähnte. "Wenn ihr meint, dass man ihm vertrauen kann vertraue ich meinerseits auch euch... aber anderes Thema... konntet ihr herausfinden, was hier los ist..." Irgendwie war Greg ein wenig Unwohl vor ihrer Antwort, aber er musste es schließlich wissen und es gab auch nicht mehr viel was ihn wahrlich schocken könnte. Glaubte er zumindest.

[Izbella Reth]

Beim Vertrauensbeweis des Captains musste Caniqa unweigerlich ein wenig lächeln, was sie auch sofort merkte und sich selbst darüber wunderte. Dieses verschwand jedoch auch sofort wieder, als er seine weitere Frage stellte. Kurz zögerte sie, begann dann aber zu erzählen, auch wenn es nicht viel war, was sie sagen konnte. Was sie aber definitiv sagen konnte war, dass Trudders Augen zunehmend größer wurden umso mehr sie berichtete, wobei sie auch noch ein paar mehr Informationen in der Stadt aufgeschnappt hatte.

[Greg Trudder]

Greg konnte nicht glauben, was er da hörte. Er dachte zwar schon viel gehört zu haben, aber das überstieg seine kühnsten Vorstellungen. "Also sind wir zusammengefasst nicht wirklich durch die Zeit gereist, sondern eher hat der Hyperraum uns ein Dreivierteljahr in die Zukunft befördert und das innerhalb weniger Minuten... und natürlich haben sowohl das Kaiserreich als auch die Republik und die anderen Reiche jenseits des Risses fast ihren gesamten Einfluss verloren, bis auf ein paar wenige Ausnahmen... habe ich etwas vergessen..." Greg war klar, dass er die wesentlichen Punkt aufgezählt hatte, aber vielleicht über Caniqa ja noch etwas einfallen, was ihr entgangen war, aber sie schüttelte schlicht den Kopf. "Gut... dann würde ich sagen essen wir aber erstmal, da mein Magen mehr als nur eine Portion vertragen könnte..." Er setzte ein gezwungenes Lächeln auf, in der Hoffnung Caniqa ein wenig aufzumuntern, da sie auch durch ihre eigenen Worte sehr unruhig wirkte.