19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere




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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mi 21. Jun 2023, 14:48

Während der Kampf gegen ihre Trauer noch in vollem Gang war, kamen viele Gedanken und Gefühle hoch, von welchen Sarya gedacht hatte, dass diese schon lange nicht mehr da waren. Jedoch stellte sie gerade fest, dass sie einfach rigoros alles Gedanken und auch teils Erinnerungen an ihre Brüder verdrängt hatte und diese kamen jetzt wieder hoch. Das Leonhard seine Hand auf ihre Schulter legte, bemerkte sie zuerst nicht. Erst als sie sich wieder in Bewegung setzte, spürte sie, wie seine Hand von ihr glitt. "Gehen wir weiter..." sagte sie in einer soweit möglich normalen Stimmlage. Elandorr... Fylson... mögen die Geister unserer Ahnen euch schützen...
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von Anzeige » Mi 21. Jun 2023, 14:48

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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Mi 21. Jun 2023, 15:09

Die nächsten paar Minuten blieb es dann wieder still. Keiner der beiden traute sich etwas zu sagen, zumindest traf dies auf Leonhard zu. Sarya schien erneut mit sich selbst und ihren Gedanken beschäftigt und in Leonhards Magengegend machte er sich selbst dafür verantwortlich. Jedoch wollte er seine eigenen Gedanken nicht mit Schuldgefühlen beladen, da mit hoher Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit der nächste Kampf anstand und Ablenkung führte, einen schneller ins Grab als einem lieb war.
Aus jenem Grund sammelte er nun seine Worte zusammen, da er befürchtete, dass Sarya sich bis dato nicht wirklich beruhigt haben würde. "Sarya..." sprach er sie an und holte die paar Schritte auf, die er hinter ihr gelaufen war, seit sie sich wieder auf den Weg gemacht hatten. "Es tut mir wie gesagt leid, dass ich scheinbar alte Wunden wieder aufgerissen habe, aber wir sollten uns auf das hier und jetzt konzentrieren... wie du nämlich schon festgestellt hast, kannst du deinem Bruder... Aymon hieß er, glaube ich, jetzt helfen kannst... und sollte es dich beruhigen, verspreche ich dir, ich werde nicht von deiner Seite weichen, bis wir auch deine anderen beiden Brüder gefunden haben und uns ihrer Unversehrtheit vergewissert haben, sei es drum, wo diese gerade stecken..."
Obwohl Leonhard sich seine Worte vorher zurechtgelegt hatte, hatte er gerade etwas völlig anderes gesagt, als er wollte. Nicht im Ansatz gehörte das Versprechen, welches er ihr eben gegeben hatte zu dem, was er sagen wollte, aber er hatte es ausgesprochen, und wenn er so darüber nachdachte, meinte er es auch so, da Sarya Leonhard wirklich leidtat. Dennoch könnte er sich alleine für den Fakt ohrfeigen, dass er mal wieder von seinen eigentlichen Worten dermaßen weit abgewichen war, jedoch schien Sarya wieder ein wenig aufgemuntert, was immerhin auch ein Erfolg war.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mi 21. Jun 2023, 16:29

Ihr Haupt mittlerweile wieder erhoben, kreisten Saryas Gedanken weiter, bis Leonhard sie ansprach. Noch während er seine ersten Worte an sie richtete, bemerkte sie auch optisch, dass es ihn wirklich zu beschäftigen schien, dass sie von dem Thema so mitgenommen wurde, weshalb sie fast schon ein wenig rot wurde, da er sich so um sie sorgte. Jedoch waren diese Gedanken schnell wieder verflogen, als er dann das hier und jetzt sowie Aymon zum Thema machte, da er recht hatte. Irgendwie passierte dies trotz ihrer erst kurzen gemeinsame Zeit bereits viel zu oft.
Und als er dann noch anbot, bei ihr zu bleiben, beziehungsweise dies versprach, waren Saryas Sorgen und Ängste zumindest fürs Erste wie weggespült. Zwar war das Schicksal ihrer drei Brüder immer noch ungewiss, jedoch munterte es sie sehr auf zu wissen, dass sie nicht alleine sein würde, wenn sie diese aufsuchen wollen würde. Ob er seine Worte wirklich ernst gemeint hatte, konnte Sarya nicht sagen, aber sie ging einfach mal davon aus. Aymon würde es wahrscheinlich nicht gefallen, wenn Leonhard mit ihnen reisen würde, jedoch hatte sie sich ja schon entschieden, der Gilde beizutreten und sie hatte nicht vor dieses "Versprechen", welches sie Leonhard gegenüber geäußert hatte, zu brechen.
"Ich danke dir von Herzen, aber jetzt lass uns erst mal diesen Banditen in den Arsch treten..." kommentierte sie dann nicht lange nach Leonhards letztem Wort. Das flaue Gefühl in ihrem Magen war zwar immer noch nicht gänzlich verschwunden, aber zumindest konnte sie wieder etwas optimistischer in die Zukunft blicken, auch wenn wahrlich nichts gewiss war, was nun mal auch auf Leonhards Worte zutraf.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Mi 21. Jun 2023, 16:49

Erfreut darüber, dass er Sarya aufmuntern und ihr etwas Optimismus schenken konnte, kam er bei ihren letzten Worten nicht um ein zufriedenes Grinsen herum. "Die werden gar nicht wissen, wie ihnen geschieht..." antwortete er auf Saryas Worte, während er seine Finger ineinander verschränkte und diese nach außen drückte, woraufhin von vielen seiner Finger ein Knacken zu vernehmen war. Seine Mutter hatte ihn immer dafür gerügt, wenn er dies getan hatte, da sie immer meinte, dass seine Hände und Finger sein Handwerkszeug wären und er nicht so damit umgehen sollte.
Zum Glück war sie jedoch nicht hier, auch wenn etwas Verstärkung im Allgemeinen nicht zu verachten wäre. Schließlich hatten die beiden keine Ahnung, mit wie vielen weiteren Banditen sie es zutun bekommen würden und ob nicht noch mehr Magieanwender unter ihnen sein würden. Inständig hoffte Leonhard, dass wenn überhaupt nur ein weiterer Magier anwesend sein würde, um welchen er sich kümmern könnte, auch wenn er nicht genau wusste, wie es um Saryas Fähigkeiten bestellt war. Bisher hatte er lediglich feststellen können, dass sie durchaus Talent mit dem Bogen hatte und auch einen Hauch von Windmagie konnte er wahrnehmen, als der Pfeil in den Kopf des Banditen eingedrungen war. Allerdings wusste er nicht, ob dies von dem Mann oder dem Pfeil ausgegangen war. Und da Leonhard es nicht dem Zufall überlassen wollte, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als zu fragen.
"Bevor wir uns gleich ins Getümmel stürzen, hätte ich noch eine Frage... wie steht es um deine magischen Fähigkeiten... nicht, das ich dich verurteilen will oder so, nur bin ich mir ungewiss, worauf du zurückgreifen kannst, sollte es zum Ernstfall kommen..." Eigentlich war diese Frage bereits lange überfällig, da sie bereits in ihrem letzten Kampf hätte zum tragen kommen können, weshalb er sich grundsätzlich auch nicht schämte, diese zu stellen.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mi 21. Jun 2023, 18:48

Gestärkt von ihrem neu gewonnen Optimismus legte Sarya nun ein deutlich höheres Tempo an den Tag als zuvor. Natürlich war der Hauptgrund dafür, dass sie ihren Bruder retten wollte, was dann auch ihrer Anspannung Abhilfe schaffen würde. Andererseits war ihr gerade sehr danach, ihren immer noch vorhandenen Emotionen Ausdruck zu verleihen und wie könnte das besser gehen als durch das Ausheben eines Verstecks von Gesetzlosen.
Als Leonhard dann seine Frage stellte, fand Sarya es fast schon amüsant, dass er sich auch direkt entschuldigte, wobei sie noch vor ein paar Minuten vielleicht anders reagiert hätte. "Also, ich bin gar nicht so unbewandert, wenn es ums Arkane und um Windmagie geht... Erdmagie gehört vielleicht nicht zu meinen größten Stärken, aber ganz unbrauchbar sind meine Fähigkeiten auch nicht... jedoch sei dazu gesagt, dass ich Magie vor allem zur Verstärkung meiner Kampfkünste mit dem Bogen oder den Dolchen nutze..." Im Gegensatz zu anderen Elfen und Menschen, denen Sarya bereits begegnet war, schämte sie sich keineswegs dafür, Magie primär als Verstärkung einzusetzen, auch wenn sie grundlegend die Magie auch als solche einzusetzen vermochte. "Aber du darfst mit glauben, dass es bis heute immer gereicht hat, um so weit allen Bedrohungen gerecht zu werden... bis auf gestern... aber ansonsten gab es nie wirkliche Komplikationen... gut das damals bei Kharbhar war auch knapp... aber ansonsten..."
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Mi 21. Jun 2023, 20:20

"Schon gut, schon gut ich weiß, was du meinst..." sagte Leonhard nun zügig mit der entsprechenden Handbewegung, welche Saryas Redefluss stoppen sollte. Nicht das er es schlimm fand, dass sie auch Rückschläge erlitten hatte, das hatte er beim besten willen auch schon des öfteren durchmachen müssen, nur wollte er nicht, dass sie sich selbst demoralisierte. "Und wie sieht es bei dir aus? Das du in der arkanen und vor allem der Erdmagie recht bewandert bist, habe ich schon mitbekommen, aber da ist doch bestimmt noch mehr oder?" Mit einem verschmitzten Blick straffte Leonhard nun ein wenig seine Robe, bevor er mit seiner Antwort loslegte. "Das hast du durchaus richtig beobachtet... dazu bin ich noch in der in der Feuer- und Windmagie bewandert, wobei meine... fachliche Expertise bei allen vier Magiearten ähnlich stark ausgeprägt ist..." Nach seiner Erklärung wandte Leonhard seinen Blick gerade wieder von Sarya ab, was er jedoch unverzüglich wieder rückgängig machte.
"Ach und ich beherrsche auch bei der Erd- und Windmagie die Unterform der Bestienmagie und wie sich das verbinden mit Pflanzen- und Tierwelt nennt, weiß ich selbst nicht, wenn es überhaupt einen Namen dafür gibt..." Nun geriet Leonhard selbst ins Grübeln, da er wirklich nie etwas von einem Namen für diese Technik gehört hatte, zumal seine Mutter auch nie etwas erwähnt hatte. Recht unruhig tippte er sich nun an sein Kinn, da er sich über dieses Thema noch nie Gedanken gemacht hatte, wobei er auch einsah, dass recht unnötig war, viele Überlegungen zu dieser Sache anzustellen.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mi 21. Jun 2023, 21:52

Noch bevor Leonhard auf ihre Aufforderung hin begann zu erzählen, rollte sie mit den Augen nach oben, als Leonhard seine Robe straffte. Genau wie Elandorr... Mit zunehmender Dauer von Leonhards Erläuterung bemerkte Sarya jedoch, dass er nicht ansatzweise so ausgeblasen war wie sein ältester Bruder. Dennoch erfüllte er zumindest in geringem Umfang das Klischee des Magiers, welcher es nicht schaffte, auf normale Art über seine Gabe zu sprechen. Was sie jedoch erneut bemerkte und mehr oder minder amüsant feststellte, war, dass Leonhard genau wie auch sie es gerne tat, laut Dinge durchdachte, die es eigentlich nicht wert waren, großartig durchdacht zu werden. Und eben auf diese laut durchdachte Sache hatte Sarya auch nichts mehr zu erwidern oder hinzuzufügen, weshalb die beiden nun erst mal für einige Zeit still ihren Weg fortsetzten, ohne die Stille immer nach höchstens einer Minute zu unterbrechen.
Dadurch erreichten die beiden das Gehöft dann auch schon rund vierzig Minuten später. Vorsichtig spähten die beiden nun den Hof, auf welchem sich ein Wohnhaus und eine Scheune befand aus, jedoch regte sich in den wenigen Minuten, in denen sie das Gehöft beobachtete, nichts. Leonhard hatte sich bereits nach rund einer Minute wieder auf den Boden gesetzt und wahrscheinlich damit begonnen hinzuhorchen, ob er etwas wahrnehmen konnte. Entweder das oder er machte eine Pause, aber davon ging Sarya weniger aus. Jedoch dauerte es ihr schon wieder zu lange und ihre vorherige "Ruhe", die sie innehatte, war verflogen. "Und... kannst du irgendwas erkennen?"
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Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Do 22. Jun 2023, 17:05

Nachdem er bei seiner ersten flüchtigen Observation nichts erkennen konnte, ließ sich Leonhard wieder nieder, um auf seine bereits vorher angewandte Methode zurückzugreifen, um etwas zu erkennen. Sonderlich optimistisch war er jedoch nicht, da er davon ausging, dass sowohl das Bauernhaus als auch die Scheune über einen Boden aus bearbeitetem Holz verfügen würden. Zu seinem Bedauern hatte er auch mit seiner Einschätzung recht gehabt und wollte die Suche gerade schon wieder abbrechen, als er dann doch meinte, etwas wahrzunehmen. Es war nicht viel gewesen, aber da war diese Unregelmäßigkeit.
Auch als Sarya ihre Frage an Leonhard richtete, ließ dieser sich nicht beirren und suchte weiter nach dem, was er gerade gespürt hatte. Dies war auch der Grund, weshalb er nicht sofort auf ihre Frage reagierte. Viel zu groß war sein Verlangen zu ergründen, was er da gerade wahrgenommen hatte. Leider war der Ort, wo dies der Fall gewesen war, für ihn sehr undurchsichtig, da er wahrscheinlich aus verarbeitetem Holz bestand, welches jedoch wahrscheinlich schon nicht mehr im besten Zustand war. Das Einzige, was er mit Sicherheit sagen konnte, war, dass diese Irregularität aus der Scheune kam, wobei er sowieso vermutete, dass Saryas Bruder dort sein würde, wenn er überhaupt noch hier war.
Als Leonhard dann nach kurzer Zeit immer noch keine weitere Erkenntnis aus seiner "Beobachtung" erlangt hatte, richtete er sich auf seinen rechten Arm gestützt wieder auf. "Nur, dass irgendetwas in der Scheune gerade unsanft den Boden berührt hat... was es jedoch war, kann ich keinesfalls sagen..." Erneut spähte Leonhard um jenen Baum, hinter welchem er sich versteckt hielt mit dem Hintergedanken, nun einen Plan zu entwickeln, welcher es ihnen im besten Fall erlauben würde, nicht von allen Seiten gleichzeitig angegriffen zu werden.
"Also, ich würde sagen, wir geh..." begann er und wandte sich wieder zu Sarya. Jedoch unterbrach er sofort, als er eben diese nicht mehr erblickte. Mit aufgerissenen Augen schaute er sich schnell um, konnte sie jedoch auch weiter nicht erkennen. Auch wenn ich sie noch nicht lange kenne, aber... wieso wundert mich das jetzt so gar nicht... Vorsichtig huschte Leonhard nun zwischen den Bäumen so weit vor, sodass er zumindest die Tür des Hauses und das Tor der Scheune gut im Blick hatte. Ich würde mein ganzes Geld darauf verwetten, dass es in der Scheune gleich laut wird... Mit diesem Gedanken richtete er seinen Blick vornehmlich auf das Haus, da er erwartete, das sich auch in diesem noch einige Menschen aufhalten würden, was für ihn dadurch bestätigt wurde, dass in diesem auch ein Feuer zu brennen schien.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Do 22. Jun 2023, 19:12

Ernüchtert von dem, was Leonhard ihr gerade gesagt hatte, verlor Sarya keine Zeit oder weitere Gedanken, den Blick bereits auf die Scheune gerichtet. Keine Sekunde später huschte sie dann bereits von einem Baum zum anderen. Er wird schon wissen, was ich tue... und wenn nicht, wird er es schnell herausfinden...
Nach weniger als einer halben Minute hockte sie dann bereits vor dem süd-östlichen kleinen Fenster der Scheine und versuchte dieses zu öffnen. Durch die vorhandene innere Verrieglung wurde dieses Unterfangen dann kurz unterbunden, aber nicht für lange. Mit einem ihrer Langdolche schob Sarya den Riegel nach oben weg, was durch den verfallenen Zustand des Fensters recht einfach war, zumal es nur noch mehr schlecht als recht in seinen Angeln hing. Vorsichtig stieg sie nun in die Scheune auf den Heuboden. Auf diesem befand sich vorrangig vermodertes Heu und Stroh, aber auch einige kleinere Käfige, in welchen diverse, vorrangig kleinere und vor allem exotischere Tiere gefangen waren. Bereits bei diesem Anblick war Sarya ein wenig anders geworden, aber was nun folgte, verschlug ihr den Atem. Als sie nämlich den Rand des Heubodens erreicht hatte, erblickte sie weitere Käfige, in welchen rund zehn Menschen eingesperrt waren. Aymon erblickte sie jedoch nicht, dafür aber drei weitere Banditen, welche gerade an einem Tisch Karten spielten.
Ohne wirklich darüber nachzudenken, legte Sarya zwei Pfeile in ihren Bogen ein und zielte über die Kante auf die Männer. An sich hätte sie es auch mit dreien versuchen können, jedoch wollte sie ausnahmsweise mal keine Experimente zulassen. Schnell ließ sie diese wieder los und die Pfeile suchten sich ihren Weg in die Körper der Menschen, jedoch anders als von Sarya gehofft oder eben gewollt. Einer von ihnen erlitt einen Treffer in den rechten Arm, während der andere ein Stück oberhalb seines Gesäß links von der Wirbelsäule getroffen wurde. Das mit den zwei Pfeilen übe ich auch besser noch mal...
Natürlich gaben die beiden sofort lautstarke Schmerzensschreie von sich, während der dritte im Bunde scheinbar nicht wusste, was los war, bis er dann endlich die Pfeile erkannte. Durch seine lange Rektionszeit war es für ihn auch fast zu spät gewesen, aber er schaffte es dem von Sarya nachgesetzten Pfeil gerade so noch auszuweichen und hinter eine brusthohe Wand aus Holz zu springen. Im Augenwinkel erkannte sie noch, wie er sich sein Schwert griff, welches eben noch an seinem Stuhl gelehnt hatte und nun neben diesem gelegen hatte. Auch der Mann rannte unter den Heuboden, auf welchem Sarya hockte, bevor sie diesen erwischen konnte. Um zu verhindern, dass sich wie auch immer der dritte im Bunde auch noch versteckte, schoss sie diesem einen Pfeil sauber durch den Kopf. Na wenigstens hab ich das nicht verlernt...
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Do 22. Jun 2023, 21:39

So ruhig eben möglich beobachtete Leonhard die Umgebung, auch wenn er lügen würde, wenn er behaupten würde, nicht zumindest ein wenig sauer zu sein. Hoffentlich wird das mit ihr noch so eine Sache wie damals mit Annabel... mögen die Götter ihrer gnädig sein, wo auch immer sie sich gerade herumtreibt... Viel Zeit an seine alte Gefährtin zu denken hatte Leonhard jedoch nicht, da bereits ein paar Sekunden später Mindestes ein seiner Einschätzung nach aber eher zwei laute Schreie aus der Scheune hallten. Immerhin waren es nur männliche Schreie...
Während seine Aufmerksamkeit noch der Scheune galt, bemerkte Leonhard gerade noch im Augenwinkel, wie die Tür zu dem Bauernhaus aufflog. Geistesgegenwärtig holte er mit seiner rechten Hand aus und feuerte einen Windstoß auf eben jene ab, woraufhin der Mann, welcher gerade in dieser stand wieder zurück ins Haus flog. Vorsichtig beobachtete Leonhard noch weiter die Lage um die Haustür, bevor unweit von ihm ein Pfeil oder etwas in der Art vorbeiflog. Gleiches geschah direkt eine Sekunde später erneut, weshalb Leonhard von zwei Schützen ausging. Ein vorsichtiger Blick um die Ecke ließ ihn dann mutmaßen, dass sie aus den Fenstern des Hauses schossen.
Viel Zeit ließ Leonhard nun jedoch nicht verstreichen und warf mit seiner Erdmagie Steine verschiedener Größe auf die Schützen. Da er dies aus der Deckung tat, waren seine Gegenschläge wenig überraschend, nicht sehr präzise.
Was Leonhard dennoch mitbekam, war, dass drei Männer aus dem Haus stürmten und begannen sich im Wald Deckung zu suchen. Zwar hätte er wieder beginnen können, diese zu suchen und festzusetzen, jedoch war er zum einen gerade wahrlich nicht in der Stimmung dazu und des Weiteren wollte er sich nicht aus dem hier und jetzt ziehen, sollte sich die Lage bei Sarya doch noch verschlechtern, auch wenn er nicht sagen konnte, wie diese aktuell überhaupt war.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mo 26. Jun 2023, 08:00

Ihren Blick nun auf die gefangenen Menschen gerichtet, schweiften Saryas Gedanken kurz ab. Hoffentlich ist Aymon hier... wenn nicht... was soll ich dann nur tun... vielleicht ist er scho... "Wer auch immer du bist... du solltest dich besser abmachen, ansonsten bringen wir hier alle um und ich fange mit dem Spitzohr hier an..." rief der Banditen, welcher sich direkt unter ihr befand, zu ihr hinauf, was sie sofort aus ihren Gedanken riss, aber auch gleichzeitig neue anstimmte. Hoffentlich spricht er von Aymon...
Anders als üblich bedachte Sarya ihr jetziges Vorgehen für einen kurzen Moment jedoch auch nicht zu lange, schließlich galt es keine Zeit zu verlieren. Wer weiß schließlich, wie instabil der verletzte Mann ist und wann er durchdrehen und etwas Dummes tun würde. Also zückte Sarya einen Pfeil und machte sich schussbereit, bevor sie sich umwandte und vom Heuboden hinabfallen ließ. Der Bandit war gerade noch damit beschäftigt, sich um den Pfeil zu kümmern, beziehungsweise diesen zu beäugen, als sich Sarya fallen ließ und ein zweiter Pfeil direkt durch seine Brust drang. Mit einem Keuchen brach dieser zusammen und Sarya war überwältigt, aber nicht von dem Toten.
Sie erblickte ihren Bruder, welcher jedoch ebenfalls so aussah, als würde nur noch wenig Leben in ihm verweilen. Sein gesamtes Gesicht war geschwollen und die Körperstellen, die nicht von Kleidung bedeckt waren, waren von Hämatomen übersät. Sarya vermutete, dass es auch an seinen anderen Körperpartien nicht besser sein würde, aber immerhin lebte er noch. Abgelenkt von ihrem Bruder bemerkte erst durch ein plötzliches "HINTER DIR!", dass der Letzte der drei Männer gerade dabei war, sie aufzuspießen. Gerade noch sprang Sarya ein Stück zur Seite und gleichzeitig nach vorne und drehte sich abgestützt auf ihrer linken Hand um.
Verzweiflung, Wut, Stress, Panik, Wahnsinn. All dies stand im Gesicht des letzten Mannes, welcher den Pfeil sehr unsauber aus seinem rechten Arm entfernt hatte. Die Wunde blutete stark und er schien auch nur noch halb bei Bewusstsein, und dennoch begann er mit dem Schwert in seiner Linken nach Sarya zu schlagen. Diese wich den Angriffen ohne viel Mühe aus und ohne wirklich etwas tun zu müssen, brach der Bandit alsbald zusammen. Dennoch trat sie ihm etwas unsanft ins Gesicht, wobei dies sowohl dem Sicherstellen seines Zustands als auch ihrer eigenen Befriedigung galt.
Nachdem also auch diese Gefahr gebannt war, begann sie sofort nach jenen Schlüsseln zu suchen, welche all die Käfige öffnen würden, wobei sie sich nicht ganz sicher war, ob sie dies bei einigen von diesen Tieren auf dem Heuboden sofort tun sollte. Leon meinte doch, er könnte mit Tieren... ach, da kümmere ich mich später drum... Also begann Sarya erst mal die Menschen und ihren Bruder freizulassen, auch wenn er eben nicht bei Bewusstsein war.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Mo 26. Jun 2023, 09:15

Zuerst wollte er sich nun um die beiden Schützen in dem Haus kümmern und es kam ihm auch sofort eine Idee. Diese war wenig elegant, aber da der Hof sowieso niemandem mehr zu gehören schien, konnte es ihm auch egal sein. Also riss Leonhard mit im Gesicht hervortretenden Pulsadern einen Brocken harte, trockene Erde aus dem Boden und schmiss diesem in das Rechte der beiden Fenster. Er glaubte noch das schockierte Gesicht seines Kontrahenten gesehen zu haben, bevor der Brocken, welcher ein bisschen größer war als das Fenster selbst durch dieses auf den Schützen flog. Diese Anwendungsart der Erdmagie stand in direktem Kontrast zu dem, was Leonhard bisher mit dieser getan hatte, und er musste auch zugeben, dass es ihm anders fast schon besser gefiel. Oder zumindest war es nicht so anstrengend.
Gerade als er das gleiche vorgehen bei dem anderen Schützen anwenden wollte, kam ein Feuerball aus dem Wald auf ihn zugeflogen und setzte den Baum, hinter welchem er sich versteckte in Brand. Na wenn ihr jetzt so anfangt... Sofort zog Leonhard das Feuer von dem Baum in seiner Hand zusammen, verstärkte es noch ein wenig, bevor er es auf das andere Fenster schleuderte. Sofort begann das Innere des Hauses zu brennen und der zweite Schütze rannte aus dem Haus. Diesmal ließ Leonhard es jedoch nicht zu, dass er in den Wald entkam und schleuderte ihn mit einem Windstoß gegen die Außenfassade des Hauses, woraufhin der Bandit bewusstlos umkippte.
Sofort wandte Leonhard seinen Blick nun von dem Haus weiter nach links zu jenen Bäumen, von welchen gerade auch das Feuer geflogen kam. Erkennen konnte er jedoch niemanden. Gar nicht so dumm... wenn das nicht ein gewisser Fakt bestehen würde... Anders als von ihm angedacht, legte Leonhard seine rechte Handfläche auf den Baum und begann in die Richtung zu fühlen, in welcher er seine Widersacher vermutete. Und anders als bei Sarya brauchte er keine fünf Sekunden, um einen scheinbar sehr nervösen Menschen zu erkennen, welcher die Füße nicht stillhalten konnte. Sofort ließ er Wurzeln aus dem Boden schießen und fixierte ihn, woraufhin ein anderer stiften gehen wollte. Vor diesem ließ Leonhard nur einen kleinen Riss im Boden erscheinen, woraufhin der Bandit in diesen trat und mit voller Geschwindigkeit auf den Boden krachte. Auch diesen fixierte er.
Bevor er jedoch nach dem dritten Ausschau halten konnte, wurde er von einer Feuerfontäne umzingelt, welche seine Konzentration sofort zusammenbrechen. Erneut sammelte er das Feuer in seiner rechten Hand, erstickte es diesmal jedoch, da er einfach einen Waldbrand verhindern wollte. Dies schien sein Kontrahent bemerkt zu haben, woraufhin dieser begann, überall Feuer zu entfachen. Großer Fehler... Sofort sog Leonhard einiges von dem Feuer auf, aber es war zu viel, als das er das Inferno in der Gegenwart des anderen Magiers völlig hätte beenden können. In dem Wissen, dass er jetzt nicht mehr viel Zeit hatte, trat Leonhard hinter dem massigen Baum hervor und schaute in jene Richtung, in welcher er seinen Gegner erwartete. "Komm raus und stell dich mir wie ein Mann..." Leonhard ging fest davon aus, dass sein Widersacher ein ziemlich überheblicher Macho sein würde, wie es bei vielen der Fall war, die scheinbar nur in der Feuermagie bewandert waren, und er sollte rechtbehalten.
"Mit dir Lump wische ich den Boden auf..." protze der Bandit großspurig, die beide weit auseinander, was eher der Aufmachung diente als einem sicheren Stand, aber das kam Leonhard sehr gelegen. Kerle wie er hatten nur gelernt, Unheil anzurichten, während der eigentliche Aspekt der Magie völlig an ihnen vorbeigegangen ist, was aber meist wenig verwunderlich war. Aus großer Macht folgt große Verantwortung... Diesen Spruch hatten sowohl Leonhards Vater als auch seine Mutter ihm immer wieder eingetrichtert, und auch wenn Leonhard diese nicht immer beherzigte, tat es sein Gegenüber gar nicht, wenn er überhaupt in der Lage war, die Bedeutung der Aussage zu verstehen.
Viel Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, hatte Leonhard aber nicht, da sein Gegenüber schnell damit begann, einen Feuerball nach dem anderen auf Leonhard zu werfen. Da der Bandit jedoch nichts anderes beherrschte als rohe, ungezügelte und vor allem unkonzentrierte Gewalt, war es über Leonhard ein leichtes, das Feuer nach links und rechts auf den Boden zu schleudern. Zuerst hatte er überlegt, es direkt vor sich zu ersticken, aber so arrogant und vor allem dumm wollte er nicht sein, anders als sein Gegenüber, der einfach immer weiter machte. Zunehmend wurde Leonhard nun aber auch wütend, da es dem Banditen wirklich völlig egal war, was er hier gerade anrichtete. Also beschloss er seinen Widersacher zu zeigen, wie es aussieht, wenn man mit dem Feuer nicht nur spielt, sondern es wirklich beherrscht.
Seine Hände nun wie das geöffnete Maul eines Drachen vor sich gestreckt, bekam der Bandit sofort große Augen, als er diese Geste erblickte, aber da war es schon zu spät. Leonhard feuerte einen konzentrierten Feuerstrahl ab, welcher den rechten Arm unterhalb des Ellenbogens seinen Kontrahenten in Kohle verwandelte. Ohne viele Schreie brach der Bandit durch den Schock zusammen. Während die anderen beiden Banditen, welche ihren "Magier" gerade noch angefeuert hatten, plötzlich verstummten, fesselte Leonhard die linke Hand des Banditen an seine Beine, sodass er auf keinen Fall mehr Magie anwenden könnte, ohne sich selbst schwer zu verletzen. Den rechten Arm ließ er dabei gekonnt außen vor, da es quasi unmöglich war, mit diesem noch irgendetwas anzufangen, außer ihn abzutrennen. In diesem Wissen band er den Arm oberhalb des Ellenbogens auch fest ab und wandte sich dem Inferno zu, welcher dieser Wahnsinnige entfacht hatte.
Und auch wenn Leonhard nun versuchte, ruhig zu bleiben, als er das gesamte Feuer band und löschte, war ihm dies kaum möglich. Viel zu sehr regte es ihn auf, dass es solchen Narren vergönnt war, Magie anwenden zu können, aber leider konnte er nichts daran ändern. Ich könnte ihn ja zu den Schamanen der Orks bringen, wenn diese einem tatsächliche die Magie rauben können... Alleine schon bei diesem Gedanken lief Leonhard ein kalter Schauer über den Rücken, da dies ohne zu übertreiben mit eine seiner zwei größten Ängste war.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mo 26. Jun 2023, 18:01

Während Sarya die restlichen Gefangenen freigelassen hatte, konnte sie immer wieder vereinzelte, nicht natürlich klingende Geräusche, Rufe und Schreie von draußen wahrnehmen, war aber zu beschäftigt und eben dadurch abgelenkt, als das es sie veranlasst hätte, nachzuschauen was los ist. Er wird sich schon melden, sollte er Hilfe benötigen...
Als sie sich dann gerade Aymon zuwandte, um ihn naher zu untersuchen, ignorierte Sarya gekonnt die anderen gefangenen Menschen, welche gerade dabei waren, den Banditen, welcher bewusstlos und sowieso am Verbluten war, von seinem Elend durch diverse Tritte zu erlösen. Als diese dann ihren Frust abgelassen hatten und Sarya sich auch so weit sicher war, dass Aymon von seiner Verfassung her noch stabil war, hielt sie sofort einen der Menschen auf, welcher gerade drauf und dran war das Tor zu öffnen. "Es ist vielleicht besser, wenn ich vorgehe..."
Einen Spalt öffnete Sarya nun das Tor und erblickte die ganze verkohlte Szenerie. Zwar brannte kein Feuer mehr, aber es war mehr als offensichtlich, dass ein solches hier gewütet hatte. Während sie nun auf Leonhard zuging, war dieser noch dabei, die Banditen um einen noch grünen Baum herum mit Wurzeln am Boden zu fixieren. "Wieso genau überleben deine Gegner eigentlich immer?" Dies fragte sie sich wirklich, da Sarya sich schon vorher nicht erklären konnte, warum Leonhard die Welt nicht von diesen Gesetzlosen befreite. "Nicht, das ich Spaß daran habe zu töten, aber meinst du, die haben deine Gnade wirklich verdient?"
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Mo 26. Jun 2023, 22:06

Die Feuer waren gelöscht und alle bis auf einen der Banditen waren fixiert. Als Leonhard gerade dabei war, auch diesen letzten der Männer an den Boden zu ketten, wandte er seinen Blick zuerst nicht von diesem, wobei er ein wenig schmunzeln musste, als er sah, wie die Banditen auf Saryas Worte reagierten. Nachdem er dann mit seiner Arbeit fertig war und er sich endlich zu Sarya umgewandt hatte, war das Grinsen immer noch nicht verschwunden. "Es hat nichts mit Gnade zutun... nur hat die Gilde mit der Armee beziehungsweise mit den ihr unterstellten Stadt- und Dorfwachen einen Vertrag, nach welchem man für jeden gefangenen Gesetzlosen eine Belohnung erhält und warum sollte ich bares Geld wegwerfen?"
Leonhard legte eine kurze Pause ein und schaute an Sarya vorbei auf die Scheune, wo er einige Menschen erkannte. "Aber genug von mir, wie geht es deinem Bruder und... darf ich davon ausgehen, dass all diese Menschen dort hinten ebenfalls gefangene dieser Bande waren..." "Um es kurz zu machen, elf gefangene Menschen, dazu mein Bruder, drei Wachen, zwei davon durch mich erledigt, einer von den Gefangenen gelyncht und... da gibt es noch einige Nicht-Menschen in Käfigen, welche ich jedoch noch nicht geöffnet habe, da du ja meintest, dass du in der Bestienmagie recht bewandert bist..." Nach ihrer Erläuterung machte sich Leonhard sofort auf den Weg zu der Scheune um das in Augenschein zu nehmen, was Sarya gerade angedeutet hatte. "Es war schlau, die Käfige nicht anzurühren.... nicht das alle Tiere in diesen gefährlich oder von Grund auf aggressiv sind, davon gehe ich nicht aus, nur könnten sie vielleicht... sagen wir nicht so gut auf Menschen oder menschenähnliche Rassen reagieren..."
Ohne weiter auf das Thema einzugehen, liefen die beiden in die Scheune, wobei die Menschen ihnen durchweg dankten, während einer von ihnen noch dabei war, die sowieso schon toten Banditen in der Scheune zu Brei zu treten. Dies ignorierte Leonhard jedoch wie so vieles andere und wandte sich den Tieren zu, für deren Käfige Sarya ihm bereits die Schlüssel gereicht hatte. Nach und nach öffnete Leonhard die Schlösser, bedacht darauf, jedem Tier seine aktuell herrschende innere Ruhe zu vermitteln, sodass diese nicht durchdrehen würden. Grundlegend funktionierte dies auch, auch wenn das ein oder andere Tier eine etwas intensivere Verbindung benötigte. Und obwohl die größte Herausforderung eben jene waren, die mit ihrer Aggressivität zu kämpfen hatten, gab es auch solche, die aufgegeben hatten. Scheinbar waren einigen von ihnen bereits seit Monaten in diesen Käfigen gewesen, was ihren Willen und ihre Hoffnung gebrochen hatte. Nachdem er dann alle Tiere freigelassen hatte, wollten die beiden gerade wieder aufbrechen, als ihnen zwei Tiere auffielen, die auch weiter in ihren Käfigen kauerten.
Behutsam hockte sich Leonhard flankiert von Sarya vor die beiden Tiere und machte sich daran, diesen Sicherheit und Ruhe zu vermitteln. Und während er bei seinen Tieren Gegenübern diese Ruhe ebenfalls zunehmend wahrnehmen konnte, machte sich Saryas Unruhe zügig bemerkbar und das ohne dass Leonhard auf ihren Geist einwirkte, um dies zu spüren. Also stoppe er zügig den gerade laufenden Prozess und stand auf. Sofort folgte ihm der blaue, geflügelte clarenarische Waldfuchs, während der kleine jalwenische Feendrache weiter sitzen blieb und nun Sarya anschaute. "Und was passiert jetzt mit ihm?" fragte sie verwirrt, den Blick schnell zu Leonhard und dann wieder zu dem kleinen Drachen gewandt. "Sie wartet auf deine Erlaubnis mit dir kommen zu dürfen..." antwortete Leonhard, welcher wieder stehengeblieben war und sich zu Sarya umgedreht hatte. Und wie es aussah, schmolz ihr gerade das Herz davon, während sie sich nach dem Feendrachen bückte und ihre Hand ausstreckte. "Willst du mit mir kommen" fragte sie behutsam, woraufhin der Drache auf ihre Hand sprang und ihren Arm hinaufkletterte.
"Sei gewarnt, sie hat viel durchgemacht und das sie jemals von deiner Seite weichen wird, ist sehr unwahrscheinlich..." sagte Leonhard dann mit einem Schmunzeln zu Sarya, welche gerade mach ihm das Tor der Scheune durchschritten hatte. "Ich denke das dürfte kein Problem darstellen..." antwortete Sarya ihren Kopf gegen den verhältnismäßig winzigen Kopf des Drachen gelehnt. "Sie wird aber nicht noch größer oder..." Etwas verwirrt blickte Leonhard Sarya nun an, bevor er seine Gegenfrage stellte. "Lernt ihr so etwas den nicht in euren Schulen, zumal es sich um eine der ältesten Rassen eurer Reiche handelt?" "Doch schon nur..." Ohne das Sarya nun weitersprechen musste, wusste Leonhard genau, was sie nun sagen würde.
"Eventuell war ich an dem Tag nicht in der Schule... oder auch in dem ganzen Monat..." Mit Mühe unterdrückte Leonhard sein Lachen, auch wenn es dennoch offensichtlich war, dass ihre Worte ihn amüsierten. "Als, ob du jeden Tag in der Schule oder der Akademie warst..." In diesem Moment konnte Leonhard ehrlich nicht einschätzen, ob sie nicht wirklich sauer war oder ihn nur aufziehen wollte, wobei er einfach mal von zweiterem ausging. "Es war schwierig zu fehlen, wenn die Schule und auch die Akademie zum Großteil zuhause stattgefunden haben... zumal habe ich zumindest anfangs alles an Wissen aufgesogen was ich sehen, lesen oder hören konnte... dies hat sich mit der Zeit zwar auch ein wenig gewandelt, aber gerade die Unterweisungen und Lehrstunden meiner Mutter habe ich auch später nicht einmal versäumt... aber erneut genug von mir... ich würde vorschlagen, wir machen uns auf den Rückweg, informieren die Wachen, holen deinen Bruder und begeben uns schnellstmöglich nach Hasbach..." "Wieso sofort nach Hasbach, sollten wir nicht zumindest warten, bis es Aymon ein wenig besser geht?" Skeptisch zog Leonhard nun beide Augenbrauen nach oben und schaute zu Sarya."Nicht für ungut, aber diese Heiler die sie hier in Duzan haben sind... sagen wir in Hasbach wird er schneller wieder auf die Beine kommen, zumal ich dort ein paar Leute kenne, wodurch du nicht dein letztes Hemd verkaufen musst, um dir die Behandlung zu leisten..." Schade, das Juliana nicht in der Nähe ist... das wäre dann natürlich am einfachsten... "Und wie gedenkst du eigentlich wieder zurückzukommen? Klar könnten wir den ganzen Weg laufen, aber dann ist es Abend oder sogar schon Nacht, bis wir wieder hier sind..."
Ohne auf ihre Frage einzugehen, setzte sich Leonhard wieder hin und horchte die Umgebung nach etwas ab, was er zumindest vorhin ganz klar wahrgenommen hatte. Und so dauerte es auch nicht lange, bis ein Hirsch und zwei Hirschkühe aus dem Wald auftauchten und sich etwas scheu näherten. Vorsichtig setzten sie gemeinsam Aymon auf den Hirsch, bevor sich die beiden auf die Hirschkühe verteilten. So schnell wie möglich, aber so langsam wie nötig ritten die drei nun zurück nach Duzan, wo Leonhard der Wache Bericht erstattete und ein befreundeter Novize der Heilkünste einen ersten Blick auf Aymon warf. Dieser meinte, dass es an sich nichts Ernstes sei, aber sie sollten dennoch zügig nach Hasbach reisen, um ihn behandeln zu lassen. Nachdem dann auch bereits rund anderthalb Stunden später die beiden vorausgerittenen Späher zurückkamen, um Leonhards Gesichte zu bestätigen, erhielt er seine Belohnung für die Banditen. Deutlich konnte er nun erkennen, dass Sarya doch ein wenig angefressen war, da sie nichts davon abbekam, wobei Leonhard diesbezüglich wenig Mitleid hatte, da keiner ihrer Gegner überlebt hatte. Zumal zahlte er nun auch die Fähre von Duzan nach Hasbach, welche von insgesamt sechs Wassermagiern auf zwei Fähren betrieben wurde, was dann auch zur Folge hatte, dass die drei samt ihrer Reittiere ausgeschlafen im Morgengrauen des 20.02. sicher Hasbach erreichten.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Di 27. Jun 2023, 08:15

Tagwechsel --> 20.02.5127

Fast die ganze Nacht hatte Sarya durchgeschlafen, ohne wie so oft zuvor von ihren Träumen geweckt zu werden. Zu groß war die Erschöpfung der letzten beiden Tage gewesen, als das Sarya es auch nur im Ansatz geschafft hätte, wach zu bleiben, was sie anfangs noch zwanghaft versucht hatte. Viel zu groß war ihre Angst, dass auch während der Fahrt den Fluss hinab irgendetwas passieren würde und dann war da noch Aymon, welcher immer noch nicht die Augen geöffnet hatte.
Diese ganzen Sorgen waren jedoch vergessen, während sie schlief, bis Leonhard sie durch ein sanftes Schütteln ihrer Schulter weckte. "Wir sind gleich da... "Noch fünf Minuten..." erwiderte sie Müde und drehte sich unter ihrer dicken Decke noch mal um. Von einschlafen konnte jetzt zwar nicht mehr die Rede sein, viel zu groß war der näherkommende Lärm und vor allem der Fischgestank. Dennoch nahm Sarya jede Sekunde "Ruhe" mit, die sie bekommen konnte, bevor sie das Schiff verließen.
Mit einem fast schon anhaltenden Gähnen trabte sie durch Hasbach, während anders als in vielen anderen Orten des Empires sich hier nicht alle permanent nach ihnen umdrehten. Jedoch war dieses Phänomen nur in den größeren Handelsstädten zu beobachten, während man meinen konnte, dass die Menschen in den kleineren Städten und Dörfern nicht mal wussten, dass es anderen Rassen abseits der Menschen gab. "Du Leon... Leonhard..." begann sie und unterbrach sich sofort wieder selbst. Schließlich wusste sie nicht, wie viel Wert er auf seinen Namen legte. Ihrer Einschätzung nach, war es ihm egal, aber diesen Fehler hatte sie bereits einige Male gemacht. "Ist schon in Ordnung... keiner meiner Freunde oder Familienmitglieder spricht mich mit vollem Namen an..." "Gut, also... Leon, wie kommt es, dass menschliche Städte meist so etwas anmutiges und schönes an sich haben, während sie gleichzeitig so dreckige Löcher sind, die gesetzloses Ungeziefer anziehen wie das Licht die Motten?" Diese Tatsache hatte Sarya tatsächlich bis heute immer noch nicht durchblickt, zumal jede kleine Stadt, ja selbst Duzan, eine Wache besaß, und dennoch trieben sich Gesetzlose herum und machten den Menschen das Leben schwerer als nötig.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Di 27. Jun 2023, 09:22

Während er die Reise über den Schluss durchaus genossen hatte, wusste Leonhard nicht, ob er nun froh sein sollte wieder zuhause zu sein oder nicht. Natürlich hätte er so oder so hier her zurückkehren müssen um seine Belohnung für den Auftrag einzustreichen oder zumindest um der Gilde zu melden was vorgefallen war. Dennoch war er lieber unterwegs und an Orten die er nicht kannte, auch wenn dies eben zur Folge haben könnte, dass man in den ein oder anderen Kampf gerät.
Als Sarya ihn dann ansprach, dachte er sich zuerst nicht viel dabei, als sie ihn mit der Kurzform seines ersten Vornamens ansprach. Erst als sie dies korrigierte, schnaufte er leise, bevor er sie aufklärte. Jedoch waren seine Worte auch nur halb wahr, da gerade Clara und sein Vater ihn immer beim vollen Namen ansprachen. Allerdings verschwendete er nicht mehr all zu viele Gedanken daran, da er Saryas eigentliche Frage viel interessanter fand. "Nun, ich weiß ja nicht wie es bei euch Elfen ist, aber bei uns ziehen viele Menschen auch viel Unheil an, um es mal ganz simpel auszudrücken... es ist eben einfacher unter vielen seine zwielichtigen Geschäfte zu machen, zumal die Anzahl der Personen die man meist weniger freiwillig in diese einbinden kann deutlich höher ist und man fällt eben auch nicht so auf..." "Und wofür ist dann die Wache da... schließlich hat diese es ja nicht mal in einem Nest wie Duzan geschafft für Frieden zu sorgen..."
Über diese Aussage musste Leon nun ein wenig nachdenken. Schließlich konnte es mehrere Gründe haben, aber bevor er lange nachdenken würde, entschied er sich seinen Gedanken Luft zu machen. "Naja, entweder weiß diese nichts davon, wie es in Duzan wahrscheinlich der Fall war, oder es läuft gerade ein Ermittlung, weshalb man nicht ins Wespennest stechen will... oder die Kriminellen sind zu einflussreich, als das es sich jemand wagen würde gegen sie vorzugehen oder die Wache ist vielleicht korrupt... aber grundsätzlich muss man sagen, dass unsere Wachen schon viel dafür tun um für Frieden zu sorgen, anders als in den Großherzogtümern... Viel zu oft hatte Leon schon mitbekommen, wie es in den beiden Vasallenstaaten des Empires zuging. Vor allem in Munz war Korruption Teil der Tagesordnung und es schien auch niemanden sonderlich zu kümmern. Dies war auch einer der Gründe, wenn nicht der ausschlaggebende, warum sich Leon von diesem Reich fernhielt.
"Und warum tut niemand etwas dagegen, wenn es doch so schlimm ist?" Auf diese Frage hin war Leon endgültig verwirrt, wobei er auch nicht darauf bedacht war, dies zu verstecken. "Ich dachte du bist als Kind viel unter Menschen gewesen..." "War ich auch..." erwiderte sie, nun scheinbar selbst ein wenig verwirrt, warum er diese Aussage getätigt hatte. "Dann läuft es bei den Menschen auf eurer Insel ein wenig anders... hier geht es drum das Beste für sich rauszuschlagen und natürlich gibt es viele Gesetzestreue Bürger und Soldaten, aber eben folgen nicht alle dem rechtschaffenden Weg, aber apropos rechtschaffend... wenn wir deinen Bruder abgeliefert haben können wir uns ja gleich auf den Weg zur Gilde machen... du kannst dich eintragen und ich habe da noch ein Hühnchen zu rupfen..."
Also lieferten sie Aymon bei einem guten Freund von Leon ab, welchen er bereits seit Kindheitstagen kannte. Ganz nebenbei war er mit einer der fähigsten Heiler, die Hasbach zu bieten hatte, weshalb er sich keine weiteren Gedanken darum machte, dass Saryas Bruder irgendetwas zustoßen könnte. Sarya selbst war zwar nur wenig begeistert ihren Bruder bei einem Fremden zu lassen, aber nach ein paar aufmunternden Worten von Leon war auch dieses Problem behoben.
Bevor sie sich nun aber zur Gilde aufmachten, legten sie einen kurzen Zwischenstopp beim Anwesen seiner Familie ein. Immer wenn Leon sein Elternhaus sah, kamen viele Erinnerungen von früher hoch, bevor sie nach Dururar gezogen waren und alles zumindest für ihn immer unerträglicher wurde. Allerdings war abseits der beiden Bediensteten, welche das Gebäude in Schuss hielten niemand da, weshalb Leon diese nur kurz grüßte, bevor sie ihre drei Reittiere in den kleinen, zum Anwesen gehörenden Stall brachten. Nun brachen die beiden aber, gefolgt von ihren beiden kleine Begleitern in die Stadt zur Gilde auf. Der Fuchs und der Feendrache kurvten die meiste Zeit über ihnen durch den Himmel, was dann doch den ein oder anderen Blick auf sie zog. Schließlich waren die Menschen hier nur an anderen menschenähnliche Rassen gewöhnt, nicht aber an kleine fliegende Kreaturen des Waldes.
Als sie dann am frühen Vormittag in der Gilde eintrafen war diese bereits recht voll, auch wenn einige der anwesenden nur an der Bar saßen und sich ein Frühstücksbier genehmigten. Eben dadurch, dass schon so viele verschiedene, vor allem Menschen, anwesend waren, kam Leon nicht darum von vielen von ihnen gegrüßt zu werden, was er natürlich ein aufs andere Mal erwiderte. "Du scheinst... recht bekannt zu sein..." "Ich mache das ja auch schon ein paar Tage..." erwiderte Leon auf Saryas recht amüsant ausgesprochene Worte, das sie, wie aber auch unschwer zu erkennen war, bemerkt hatte, dass Leon ziemlich genervt davon war, jeden einzelnen Abenteurer zu grüßen. Dies hätte er natürlich auch sein lassen können, aber mal abseits davon, dass es die Höflichkeit gebot, wusste nicht, wenn er mal von irgendwem Hilfe in Anspruch nehmen müsste. Als er dann endlich damit durch war, von allen angesprochen zu werden, ging er zielstrebig auf den Tresen zu, hinter welchem aktuell zwei, um die Mittagszeit herum drei Damen standen, welche den Abenteurern in allen Belangen zur Seite standen.
"Leo, da bist du ja schon wieder... wie lief der Auftrag... und viel wichtiger, wer ist deine Freundin..." begrüßte ihn sofort eine der beiden Frauen, wobei sie in seinem Alter war, während die andere Frau bereits das dreißigste Lebensjahr vollendete hatte. "Leo?" fragte Sarya neckisch nach, ein breites Grinsen auf den Lippen. Bevor sich Leon nun der Frau hinter dem Tresen, welche ihm nur zu gut bekannt war zuwandte, warf er Sarya noch einen giftigen Blick zu, was an ihrem Grinsen jedoch nichts änderte. "Nóra... begann er nur beugte sich vor, woraufhin sich die beiden kurz umarmten. "Ja, ich bin wieder da und wegen dem Auftrag... sagen wir es so, ich würde gerne ein paar Worte mit dem Auftraggeber wechseln..." "Wegen der Belohnung?" frage Nóra vorsichtig nach, woraufhin Leon verneinend den Kopf schüttelte. "Das ist nichts anderes als ne ganz miese Masche die der da abzieht... das einzige, was ich nämlich gefunden habe war rund ein dutzend Banditen, welche uns gefangen nehmen und was weiß ich wohin verkaufen wollten..." Sichtlich bleib Nóra ein Kloß im Hals stecken, als sie Leons grobe Darstellung der Dinge hörte. "Ich werde gleich mit dem Chef reden..." "Das kannst du, aber... wenn der Kerl heute noch mal reinkommt... würdest du vielleicht das Zimmer für mich aufschließen ich möchte mich noch kurz mit ihm... unter vier Augen unterhalten, wenn du verstehst..."
Nun räusperte sich aus dem nichts Sarya, welche immer noch einen Schritt hinter Leon stand. "Klar doch, aber möchtest du uns nicht vorstellen..." "Sarya..." warf diese dann sofort ein, ohne Leon Gelegenheit zu geben selbst auf die Frage einzugehen, während sie Nóra bereits die Hand reichte. "Nóra und... ich will nicht zu neugierig oder voreilig sein, aber wie habt ihr euch kennengelernt... weil wenn ich mich recht entsinne bist du vor ein paar Tagen alleine aufgebrochen..." "Dieses Thema könnt ihr bestimmt auch ohne mich klären... ich hole mir noch etwas zu trinken und warte dann auf unseren Freund..." Mit einem Nicken drehte sich Nóra um und reichte Leon den Schlüssel zu dem Zimmer, woraufhin er sich der Theke zuwandte um sich die Wartezeit mit etwas flüssigem Gold zu versüßen.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Di 27. Jun 2023, 15:36

Kurz warteten die beiden Frauen nun ab, bis sich Leon ein Stück entfernt hatte, bevor Nóra wieder das Wort ergriff. "Also, dann lass mal hören, wie bist du an diesen Charmeur geraten?" Kurz warf Sarya einen Blick zu Leonhard, welcher gerade sein Bier entgegennahm. "Um ehrlich zu sein, habe ich mich immer gegen den Eintritt in eure Gilde gesträubt und deshalb habe ich von einem zwielichtigen Kerl den gleichen Auftrag angenommen, welchen auch Leon bekommen hatte... nur waren mein Bruder und ich einen Tag früher dort, er wurde gefangen genommen, ich konnte entkommen und dann stapfte gestern morgen Leon durch den Wald... eigentlich wollte ich ihn meinerseits überrumpeln und ausfragen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch dachte, dass er zu den Banditen gehört, aber er hat mich vorher festgesetzt... dann haben wir ein paar Banditen ausgeschaltet, beziehungsweise habe ich sie ausgeschaltet und Leon hat sie wieder nur einkassiert, um die Belohnung von der Wache zu bekommen..." Kurz musste Sarya Luft holen, da sie dies seit Beginn ihrer Erzählung vermieden hatte. "Dann haben wir die ganzen Opfer dieser Banditen befreit und sind mit der Fähre von Duzan über die Nacht wieder nach Hasbach gekommen..." "Nette Geschichte die ihr da erlebt habt... aber zwei Fragen tun sich mir auf... gedenkst du denn weiter "frei" zu arbeiten oder wirst du doch der Gilde beitreten..." Fragend zog Nóra eine Augenbraue nach oben und noch bevor Sarya es aussprechen konnte, hatte sie bereits das Formular für den Beitritt vor ihre Nase geschoben, den Tintentopf mit der Feder darin auch schon in der Hand.
Nun wusste Sarya im ersten Moment nicht, ob sie lächeln oder grimmig dreinschauen sollte, da ihr die Entscheidung von Nóra abgenommen wurde. Jedoch entschied sie sich für Ersteres, da sie sich ja bereits im Wald entschieden hatte. "Und was ich noch fragen wollte... gedenkst du weiter mit Leo zu reisen?" Sofort bekam Sarya große Augen, als sie auf das Blatt starrte, auch wenn die Geste eigentlich der Frage galt. "Vielleicht, wieso fragst du?" "Ach nur so... du könntest es nämlich deutlich schlimmer treffen als mit ihm, auch wenn er manchmal..." Nóra unterbrach sich selbst, den Blick auf jene Tür gerichtet, hinter welcher Leon auf seinen "Freund" wartete. "Manchmal was?" "Ach, manchmal ist er so überfürsorglich und hilfsbereit, was an sich ja nichts Schlechtes ist, aber dann kann er auch sehr anhänglich sein, und vor allem ist er gutgläubig... er ist viel zu gutgläubig, bis er jemanden ein paar Minuten kennt und dann kommt es meist zum Gegenteil, dass er sofort Gefahr wittert..." Kurz dachte Sarya über ihr aufeinandertreffen nach, bevor sie antwortete. "So habe ich das ehrlicherweise nicht erlebt... er war die ganze Zeit darauf bedacht, mir zu helfen, und er hat mir sogar versprochen, so lange bei mir zu bleiben, bis ich meine Brüder gefunden habe, ohne genau oder überhaupt ansatzweise zu wissen, wo sich diese aufhalten..."
Scheinbar war Nóra jetzt ein wenig geknickt durch die Worte Saryas, was diese dazu veranlasste, das Stück Papier vor sich für den Moment zu ignorieren. "Was ist los..." "Ach nichts..." "Komm, irgendwas ist und auch wenn wir uns jetzt erst seit ein paar Minuten kennen, weiß ich, dass nicht nichts ist..." hackte Sarya sofort mit einem skeptischen Gesichtsausdruck nach. "Er hatte mir mal etwas ähnliches versprochen... und dann ist seine Familie nach Dururar gezogen und wir haben uns kaum noch gesehen... und auch wenn es damals nur eine Kinderliebe war..."
Vom einen auf den anderen Moment unterbrach sich Nóra selbst und zeigte mir dem Finger auf einen Mann, welcher gerade hereingekommen war. "Das ist der Kerl von dem Leo seinen Auftrag hat..." Vorsichtig wandte sich Sarya ein Stück um, was allerdings nicht wirklich nötig war, da er bereits direkt auf sie zukam. "Es wartet bereits ein neuer Klient in ihrem Zimmer auf sie..." "Danke..." antwortete der etwas korpulentere, gut gekleidete Mann den Schritt sofort auf das Zimmer am anderen Ende des Raums geändert. "Füll du das hier eben aus, ich muss dem Chef Bescheid geben, dass es gleich etwas lauter wird..." Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sich Nóra um und verschwand in dem Raum hinter der Theke. Sarya wandte sich wieder dem Formular zu, jedoch nicht ohne den Blick immer wieder auf den Mann zu richten, welcher gleich sein blaues Wunder erleben dürfte. Viel Spaß du Drecksack...
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Di 27. Jun 2023, 19:45

Seine Füße auf dem Tisch geparkt und den Krug Bier in der Hand, schaute Leon geduldig aus dem Fenster auf die Straße, welche an diesem vorbei führte. Nicht im Ansatz wusste er, ob sein "Auftraggeber" auftauchen würde, aber er hatte ihn bereits des Öfteren schon hier gesehen und auch so ging er nicht davon aus, dass er sich dieses scheinbar florierende Geschäft entgehen lassen würde. Während er also sein Bier genoss, dachte er darüber nach, worüber Nóra und Sarya wohl sprechen würden. Schnell wurde ihm nun klar, dass es wahrscheinlich besser gewesen wäre, bei ihnen zu bleiben, da sein früheres Auseinandergehen mit Nóra vielleicht nicht das eleganteste war, auch wenn sie ihm schon tausend Mal versichert hatte, dass es kein böses Blut ihrerseits geben würde.
So in seinen Gedanken bemerkte Leon erst spät die immer lauter werdenden Schritte, die auf die Tür zuhielten. Dennoch blieb ihm mehr als genug Zeit sein Bier auszutrinken, den Blick weiter von der Tür abgewandt. Mit einem nicht wirklich glücklichen, dafür aber mehr als gehässigen Grinsen auf den Lippen wartete Leon, bis der Mann in der Tür stand und ihn ansprach.
"Guten Tag Herr...?" begann er, woraufhin Leon jetzt mit kaltem Gesichtsausdruck seinen Blick zu ihm wandte. Sofort konnte man erkennen, wie dem Mann das Blut in den Adern gefror, aber es war zu spät. Ohne zu zögern wollte er flüchten, aber Leon riss mit seiner arkanen Magie die Tür dermaßen fest zu, sodass sich der Mann eine Sekunde später nach einem sehr unsanften Aufschlag auf dem Boden wiederfand. "Du erinnerst dich also... gut..." Leons Stimme war düster, was nur schon von dem Gedanken an diese Scheune ausgelöst wurde. In der Zwischenzeit hatte Leon sich aufgerichtet und stand nun vor dem Banditen.
Er überlegte ihn nun zu treten, bis ihm das Blut aus dem Mund fließen würde, aber das war nicht seine Art. Stattdessen setzte er den Bart des Mannes in Brand, woraufhin dieser schmerzerfüllt begann zu schreien. "Stell dich nicht so an... einer deiner Freunde hat quasi keinen rechten Arm mehr, außer ein Heiler bekommt dieses Stück Kohle wieder repariert..." Während Leon zu ihm sprach, hatte er seinen Bart wieder ausgeklopft, aber viel Zeit zum Ausruhen blieb ihm nicht. Per Telekinese hob Leon ihn nun hoch und schmetterte ihn zwei Mal auf den Boden, bevor er ihn mit dem Rücken auf den Tisch warf. "Bitte... ich bezahle dich... so viel du willst..." keuchte der Bandit, allerdings stieß dies bei Leon auf taube Ohren. Aus der Entfernung zog Leon das Messer, welches nun offenbart war aus der kleinen Scheide und ließ es rund einen halben Meter über dem Kopf des Mannes schweben.
"Du hast jetzt genau eine Chance, mir die Namen und Standort deiner Freunde zu nennen..." panische kramte er einen kleinen Block und einen Bleistift aus seiner Tasche und begann zu schreiben. Noch nie hatte Leon jemanden so schnell schreiben sehen, aber wer konnte es ihm verdenken. Nach rund einer Minute öffnete sich dann die Tür und Vincent, der Leiter der örtlichen Gilde, trat herein.
"Leon..." grüßte er ihn mit einem Nicken, dann sofort den Blick auf den Mann auf dem Tisch gerichtet. "Hier, hier sind sie alle..." fuchtelte der Bandit dann wenig später mit dem Block vor Leon herum, welcher diesen zufrieden entgegennahm. Sofort ließ er nun das Messer los und es sauste auf den Mann los, welcher sich gerade noch vom Tisch rollte und hart auf den Boden aufschlug.
"Hier eine hoffentlich ausführliche Liste seiner Kontakte..." sagte Leon, den Blick anfangs auf den Banditen gerichtet, bevor er sich wieder Vincent zuwandte und diesem den Block überreichte. "Ich kümmere mich, darum... geh du erst mal etwas trinken, geht heute alles auf mich..." Mit einem dankbaren Nicken ging Leon nun an Vincent vorbei, wo bereits Sarya und Nóra standen. "Was ist..." fragte er verwirrt, als er an ihnen vorbei in Richtung des Tresens ging, um sich seine Belohnung abzuholen.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Di 27. Jun 2023, 22:01

"Nichts, wir wollten nur..." begann Nóra auf seine Frage hin, bevor sie sofort unterbrochen wurde. "Nóra, bitte geh doch zur Garnison und hole den Hauptmann..." "Sofort... bis später dann ihr beiden..." Ohne auf eine Antwort zu warten, machte sich Nóra auf ihre plötzliche Verabschiedung hin auf den Weg zum Ausgang und verschwand auch schon wenig später durch die Tür.
"Das gleiche wie immer..." Mit jener Aussage hatte Leon bisher schon seit Jahren bei seinem Barmann des Vertrauens sein Helles bestellt und auch diesmal wurde er nicht enttäuscht. Nach einem kräftigen Schluck wandte er sich dann zu Sarya, welche sich neben ihm auf dem Hocker niedergelassen hatte. "Was genau wolltet ihr den von mir?" "Wir wollten nur schauen, ob der Kerl noch lebt, nach dem ganzen Geschreie und Gejammer... aber wie es aussah, hat er ja überlebt und du hast sogar noch ein paar Informationen erhalten?" Einen weiteren kräftigen Schluck aus seinem Krug später nickte Leon zufrieden. "Sonderlich schwer hat er es mir auch nicht gemacht... aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich das Messer aufgehalten hätte, wenn er sich nicht selbst gerettet hätte..." Seine Worte sprach er in einer Seelenruhe aus, da er, wenn er ehrlich war, auch kein Mitleid gehabt hätte. "Schließlich ist er mit dafür verantwortlich, dass wahrscheinlich weit mehr Menschen und Tiere ihre Freiheit verloren haben, als die paar, die wir gerettet haben und... ich scheue nicht davor zurück, gleiches mit gleichem zu vergelten, zumal seine "Freunde" uns auch dem Leben getrachtet haben und keine Gnade gezeigt hätte..."
Auf seine Worte hin saßen die beiden nun still da, woraufhin sich der Barmann einschaltete. "Du darfst nicht schlecht von ihm denken... er hat ein weit größeres Herz als er zugeben will, aber bei Abschaum wie diesem Typen... da hört bei vielen hier drin der Spaß auf..." "Danke Frank..." erwiderte Leon auf die Worte, die er an Sarya gerichtet hat. "Machst du mir noch eins?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schnappte sich Frank den Krug, welcher nun leer vor Leon stand und füllte diesen erneut. Dieser Vorgang wiederholte sich nun noch drei weitere Male, wobei sich Leon nun deutlich mehr Zeit ließ. Auch Sarya begann nun etwas zu trinken, nur das ihre Getränke deutlich stärker waren, wobei allseits bekannt war, dass sowohl Elfen als auch Zwerge um ein Vielfaches mehr vertrugen als Menschen.
Während nun die Zeit verging, begann Sarya unvermittelt von den Orten zu erzählen, an welchen sie in den letzten Jahren bereits gewesen war und was sie dort erlebt hatte.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Di 27. Jun 2023, 22:03

So vergingen die Stunden wie im Flug, bevor Leon mit einem Blick auf die Uhr feststellte, dass der Mittag schon lange hinter ihnen lag. Auch fiel ihm ein, dass draußen noch zwei kleine Kreaturen auf sie warteten, wobei er sich sagte, diese nicht mehr so lange alleine zu lassen. Aus jenem Grund und mit dem Hintergedanken, dass die beiden bestimmt auch Hunger haben, machten sich die beiden auf den Weg nach draußen. Kurz fühlte Leon um sich herum und ein paar Sekunden später flogen die beiden auch schon von den Dächern zu Sarya und ihn zu. Der kleine Feendrache landete sofort auf Saryas Schulter, während der Fuchs sich an Leons Bein schmiegte. In aller Ruhe machten sich die beiden wieder auf den Weg zum Anwesen seiner Familie, wo sie schon eine halbe Stunde später ankamen.
Dort nahm Leon erst mal ein langes, ausgiebiges Bad, wobei auch Sarya dies in einem der anderen beiden Badezimmer tat, so zumindest Leons Wissenstand. Währenddessen ergötzten sich ihre beiden tierischen Gefährten an dem ihnen zur Verfügung gestellten Futter. Nachdem er sich dann seinen eigenen Morgenmantel übergezogen hatte, begab er sich zusammen mit den beiden wohl gesättigten Tieren auf den Balkon, welcher über der Veranda thronte und schaute ein wenig in die bereits recht tief stehende Nachmittagssonne. Als der kleine Feendrache sich dann plötzlich nach hinten abmachte, machte sich Leon gar nicht die Mühe, ihr nachzuschauen, da er schon wusste, wer gleich erscheinen würde. "Idyllisch oder?" "Im Verhältnis zu den letzten beiden Tagen auf jeden Fall..." antwortete Sarya, welche sich nun auf dem Stuhl neben Leon niederließ. Sofort bemerkte Leon, dass sie ein wenig zu frieren schien, was er ihr aber nicht verübeln konnte, da es schließlich erst kurz vor Ende des zweiten Monats war und auch der Mantel ihrer Schwester, welchen sie trug, war ein wenig zu kurz. Sofort zog er per Telekinese den kunstvoll verzierten Feuerkorb zwischen sie und entzündete das Feuer auch sogleich.
Nachdem sie nun ein paar Minuten Wortlos da saßen, schaute Leon zuerst auf den Fuchs, welcher auf seinen Beinen lag, bevor er zu Sarya schaute. "Ich denke ich werde ihn einfach Alec nennen..." "Hat der Name auch eine tiefer gehende Bedeutung?" Kurz nickte Leon zustimmend, bevor er zu seiner nicht gerade langen Erläuterung ausholte. "Der Vater meiner Mutter hieß Alexander, aber alle haben ihn immer nur Alec gerufen und wie auch dieser kleine Kerl hier hat er nie aufgegeben, und in seinem Leben gab es viele Momente, in denen er allen Grund dazu gehabt hätte... könntest du denn mit diesem Namen leben, mein kleiner?" Vorsichtig fühlte Leon in den Geist des Fuchses hinein, wobei dieser Zustimmung vermittelte, oder zumindest fasste Leon dies so auf.
"Und hast du schon eine Idee, wie du die kleine nennen willst?" "Ich dachte an Ilora... das bedeutet auf der Sprache der alten so viel wie die Anmutige..." Auf ihre Worte hin erhob der kleine Feendrache den Kopf und schaute Sarya direkt an, bevor Leon auch ihren Geist berührte, woraufhin sie ihren Blick zu ihm wandte. "Auch bei ihr spüre ich keine Ablehnung..." Vorsichtig nahm Sarya den kleinen Drachen nun in den Arm. "Ilora also..."
Ohne vorerst noch viele Worte zu verlieren, saßen die beiden dann noch einen Moment da, bevor eine der Bediensteten des Hauses zum Abendessen rief und dieses wollte sich Leon auf keinen Fall entgehen lassen, zumal sein bisheriges Essen eher flüssiger und vor allem alkoholischer Natur war.
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Sarya Wynjor » Mi 28. Jun 2023, 07:58

Das erste Mal seit Tagen war Sarya wirklich gelassen und die merkte sie selbst bereits an ihren recht langsamen Gang ins Esszimmer. Sie hetzte sich nicht und war froh, sich um keine Gefahren um sich herum Gedanken machen zu müssen. Im Esszimmer setzte sich Leon dann an das äußere Ende des Tischs, woraufhin sich Sarya ihm gegenüber niederließ. Noch bevor Sarya nun ihre erste Frage stellen konnte, wurde ihnen eine Suppe serviert. Im ersten Moment fragte sich Sarya, ob das nun das Abendessen war, jedoch ging sie nach kurzer Überlegung nicht weiter davon aus. Nach dieser Vorspeise warteten die beiden nun einen Moment, jedoch war es Sarya ein wenig zu still. "Hier bist du aufgewachsen?" Auf ihre Frage hin begann Leon sich ein wenig umzuschauen, wobei sie nicht genau sagen konnte, warum. "Ja, dem war so..." "Du klingst wenig begeistert dafür, dass die in einem so schönen und großen Haus ausgewachsen bist..." Nun schaute sich Sarya kurz um, und wenn sie das kleine Haus bedachte, in welchem sie aufgewachsen war, konnte sie Leons Verstimmung noch weniger nachvollziehen.
"Das ist der Witz an der Sache... mit diesem Ort bringe ich viele positive Erinnerungen in Verbindung, aber eben auch Verlust..." Auffordernd zog Sarya ihre Augenbraue nach oben, Leon kurz darauf den Blick vor sich auf dem Tisch gerichtet. "Du musst wissen, ich war gerade sechzehn geworden, als mein Vater eine feste Anstellung an der Akademie in Dururar erhalten hat und ab da änderte sich alles... all meine Freunde waren hier und alles, was ich kannte und vom einen auf den anderen Tag war das alles weg..." Jetzt fühlte sich Sarya ziemlich schlecht, da sie das Thema aufgerollt hatte, wobei es Leon wirklich nahezugehen schien, was sie aber auch verstehen konnte. Und eigentlich wollte Sarya ihn aufhalten, aber er sprach zu schnell weiter. "Ich weiß nicht, ob Nóra es dir erzählt hat, aber wir waren damals zusammen und naja... die Distanz hat uns oder eher sie hat mir nicht gutgetan..." "Sie hatte da etwas angedeutet..." Aber wenn er das so erzählt, klingt es weniger nur nach einer Kinderliebe...
"Und warum probiert ihr es nicht noch mal, schließlich..." begann Sarya, bis Leon mit hochgezogenem Mundwinkel den Blick erhob. "Entschuldigung ich wollte nicht also..." "Schon ok, ich habe selbst darüber nachgedacht, aber sie hat jemanden, soweit ich weiß und überhaupt... mein Lebensstil ist nichts für eine Beziehung..."
Während nun der Hauptgang bestehend aus so schätzte Sarya Huhn und Kartoffeln bestand, serviert wurde, griff sie über den Tisch Leons Hand und nickte ihm hoffnungsvoll zu. "Das wir schon... meine Mutter sagte immer, man findet, was man sucht, dann, wenn man nicht danach sucht..." Sofort auf ihre Worte hin, musste Sarya anfangen zu lachen, was Leon ein wenig zu verwirren schien. "Und mein Vater sagte immer... Kind mach jetzt irgendwas, ansonsten wird das nie was..."
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Re: 19.02.5127 Theoretisch ein Auftrag wie jeder andere

Beitragvon Leonhard Konrad Haugwitz » Mi 28. Jun 2023, 08:56

Gerade noch etwas deprimiert, war dies durch Saryas letzte Worte für den Moment wieder verschwunden. "Mein Vater meinte immer... Sohn... dir Götter haben großes mit dir vor, also erweise dich ihrer würdig..." Leon versuchte die autoritäre Stimme seines Vaters so gut eben möglich zu imitieren, was auch zu funktionieren schien, da auch die ältere der beiden Bediensteten anfangen musste, zu schmunzeln. Schließlich war sie schon vor Leons Geburt in den Diensten seiner Familie gewesen und dementsprechend kannte sie seinen Vater sehr gut. "Ich glaube aber, dass er diese These spätestens seitdem ich meinen eigenen Kopf entwickelt habe, nicht mehr vertritt... zumindest hat er diese Worte seitdem nicht mehr geäußert..." Sarya schien durchaus amüsiert, was ihn in diesem Moment sehr an Emilia erinnerte. Sie fand es zum Missfallen ihres Vater auch immer sehr amüsant, wenn Leon eben diesen auf den Arm genommen hat.
Ohne dann einen weiteren Kommentar oder ähnliches abzugeben, wandte sich Leon dann seinem Essen zu und es war wie immer himmlisch. Leider war die Kunst des Kochens ziemlich an ihm vorbeigegangen, weshalb er es regelmäßig schaffte, Nahrung so ungenießbar zuzubereiten, dass einem regelrecht schlecht davon wurde. Leon besaß kaum ein Gefühl für Gewürze oder Garzeiten, weshalb er sich entweder bekochen ließ oder auf einfache Mahlzeiten zurückgriff.
Während er also sein Essen wie immer recht zügig zu sich nahm, kam ihm so ein Gedanke, welchem er auch sofort nachgehen wollte. "Sag mal... weil du diesbezüglich noch nichts erwähnt hast... hast du dich denn jetzt bei der Gilde registriert oder nicht?" "Vertraust du mir etwa nicht..." Kurz fasste sich Leon ans Kinn, bevor er den Kopf schüttelte. "Wegen deiner Angst vor Regeln... nein, in diesem Fall nicht wirklich..." Ein verschmitztes Grinsen zierte Leons Lippen, während Sarya ihn grimmig anschaute. "Ich habe keine Angst vor Regeln, ich... bin nur nicht der größte Freund davon, wenn man mich einschränken will und wenn du mir nicht glaubst, das Amulett ist bei meinen Sachen..."
Nun schien Sarya ein wenig geknickt, jedoch wusste Leon, dass es in solchen Situation selten ratsam war, sofort nachzuhaken. Also aßen die beiden in Ruhe auf, wobei zwischenzeitlich auch Alec und Ilora ihren Weg zurück ins Haus gefunden, welche vorhin draußen geblieben und noch ein wenig herumgeflogen waren. Und allein die Anwesenheit des kleinen Feendrachens schien Sarya Stimmung wieder deutlich zu heben. "Komm mal mit..." meinte Leon, nachdem er sich bereits aufgerichtet hatte. Ohne eine Antwort zu geben, richtete sich Sarya auf und folgte ihm in die Wohnstube. Diese war mit einem Kamin, Polstergarnituren und vielen Vitrinen mit diversen Kunstgegenständen eingerichtet. Auch fanden sich einige Gemälde in diesem wider, welche Leons Familienstammbaum zeigten. Sichtlich beeindruckt schaute sich Sarya um, bevor sie sich auf einer der Garnituren, welche für zwei bestimmt war, niederließ und die Füße hochlegte. Leon setzte sich auf den Sessel, auf welchem früher immer sein Vater gesessen hatte und ließ keine Zeit vergehen, bevor er etwas Holz in den Kamin schweben ließ und dieses ebenfalls aus der Distanz entzündete.
"Du machst wirklich alles mit Magie oder?" Diesen Kommentar hatte Leon bereits oft zu hören bekommen, aber auch diesmal fühlte er sich absolut nicht schlecht, deswegen. "Warum auch nicht... es ist ein Geschenk der Götter und warum sollte ich dieses Verschmähen, aber... bevor ich heute nicht mehr dazu komme... entschuldige, das ich dir unterstellt habe, dein Wort nicht gehalten zu haben..." "Danke..." Erwiderte Sarya zuerst ihre rechte Hand auf dem Kopf Iloras abgelegt. "Aber, um ehrlich zu sein, ganz unbegründet war es nicht, da ich wirklich überlegt habe ob ich es tun soll oder nicht... jetzt ist es aber geschehen und wenn du kein Problem damit hast, würde ich morgen nach einem kurzen Besuch bei meinem Bruder auch sofort schauen, was die Gilde für uns bereit hält..." "Klingt verlockend..." antwortete Leon knapp und sah dies als ausreichende Bestätigung an, dass er mit ihr kommen würde. Bin wirklich gespannt, wie lange diese... Partnerschaft halten wird... Allzu viele Gedanken konnte Leon sich darüber aber auch nicht mehr machen, da er kurz nach Sarya, Alec und Ilora bereits selbst in der Wohnstube einschlief.
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